„Macht es schlimmer“

Infizierte bei Kontaktangaben oft nicht ehrlich

Oberösterreich
13.03.2021 18:00
„Angaben, die manche Leute machen, wirken wie runtergelesen“, bedauert Carmen Breitwieser, Chefin des Landeskristenstabs. Contact Tracing, bei dem Kontaktpersonen von Covid-Erkrankten ausfindig gemacht werden, klappt nicht mehr so wie früher. Was vielen nicht bewusst ist: Auch Verschweigen führt zu Clustern.

„Krone“: Es gab einen Cluster in Kirchham, wir haben berichtet. Die Zahlen im Bezirk Braunau sinken, dafür geht es im Bezirk Perg hoch. Was sind die Gründe?
Carmen Breitwieser: Die Leute treffen sich. Es gibt Fahrgemeinschaften ohne Maske, in Firmen setzen sich die Leute nach der Arbeit zusammen. Familien machen einen Ausflug, die Kinder tragen die Infektion in Schule und Kindergarten.

„Krone“: Aber wenn alle ihre Kontaktpersonen angeben, kann man es eingrenzen.
Breitwieser: Das funktioniert leider nicht mehr so wie früher. Viele sagen: „Wir waren nicht beisammen.“ Man merkt in den Schilderungen aber, dass sie runtergelesen werden. Man hat sich vorher abgesprochen. Die Auswirkungen: Wir haben immens viel Mehrarbeit. Aber wir kommen dann doch darauf, weil sich jemand verredet.

„Krone“: Unterschätzen die Leute die Pandemie?
Breitiweser: Ja, das ist verantwortungslos, denn es kann zu stärkeren Maßnahmen oder gar zu einem Versagen des Gesundheitssystems führen.

„Krone“: Was ist oft ein Grund, keine Kontaktpersonen zu nennen oder zu lügen?
Breitwieser: Die Leute wollen niemandem eine Quarantäne aufbürden. Aber das Virus, vor allem die Mutationen, werden unterschätzt.

„Krone“: Treffen sich mehr Leute?
Breitwieser: Nein, das nicht, weil alle spüren, dass die Zahlen steigen. Man sieht die Fälle vor der Tür. Es ist eher die Haltung: Wir machen das, aber passieren wird schon nichts! Das ist Leichtsinn.

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