Ortschefin Mayrhofen:

„Es tut weh, wenn alle auf uns zeigen“

Nachrichten
25.02.2021 10:00
Ohne negativen Test dürfen Mayrhofner die Gemeinde nicht mehr verlassen – die Isolierung ist Realität! Bürgermeisterin Monika Wechselberger spracht mit der „Krone“ über Krisenmodus, Gemütslage und Zukunft.

Frau Bürgermeisterin, wann haben Sie von den Clustern in Ihrer Gemeinde erfahren und wie wurde reagiert?
Erste Informationen gab es Montagnachmittag, bis 22.30 Uhr folgte dann ein Telefonat nach dem anderen – etwa mit der BH und auch dem Landeshauptmann.

Ihre wichtigste Botschaft an die Bevölkerung?
Die Situation hat durchaus ein gewisse Dramatik. Ich kann nur einmal mehr betonen, dass wir die Cluster ohne Mithilfe der Bürger nicht verhindern können.

Das heißt konkret?
Die Akzeptanz gegenüber den Maßnahmen ist nicht immer da. Man sieht öfter Leute ohne Maske zusammen stehen – da sollte man die Courage haben, auch einmal darauf hinzuweisen. Derzeit zieht es natürlich jeden raus, es herrscht ja Frühlingsstimmung. Ich will aber betonen, dass wir sicher keine wilden Partys feiern.

Wie erleben Sie die wirtschaftliche Lage im Tourismusort?
Eine Schuhverkäuferin hat mir erzählt, dass sie von 8 bis 18 Uhr im Laden stand ein einziges Paar über den Ladentisch ging. Früher flanierten in der Hochsaison pro Tag 30.000 Leute am Schaufenster vorbei, da gibt es ja genaue Zählungen.

Wie hoch ist die Beteiligung an den Testangeboten?
Im Schnitt waren es zuletzt 200 pro Tag. Es wurden auch Gurgltests ausgegeben und bei der Apotheke gibt es eine Möglichkeit. Das ist gut, denn die Zahlen gar nicht wissen zu wollen, wäre das sprichwörtliche Kopf-in- den-Sand-stecken.

Der Blick in die Zukunft?
Ich hoffe, die sommerliche Wärme hilft, wie schon im Vorjahr. Ich wünsche mir mehr Zusammenhalt, das Parteien-Hickhack hilft uns nicht weiter. Und es tut weh, wenn derzeit Außenstehende mit dem Finger auf uns zeigen.

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