Nach Corona-Erkrankung

Schwangere: „Ein zweites Mal will ich es nicht“

Coronavirus
24.12.2020 11:25

Eine Schwangere erkrankt an Corona - zum Fest ist sie besonders dankbar.

Claudia Bischof hustet, als sie ans Handy geht. Sie hustet, während sie ihre Geschichte erzählt – und sie hustet, als sie wieder auflegt. Die werdende Mutter war schwer an Corona erkrankt. Die Folgen machen ihr noch heute zu schaffen.

Am 28. Oktober, es war ein Mittwoch, verspürte Bischof zum ersten Mal Gliederschmerzen. „Ich bin eigentlich nie krank“, sagt die 37-Jährige, „und wenn, dann habe ich Angina.“ Aber dieses Mal hustet sie. Und es wird rasch schlechter. Am Freitag ist die Frau schon „völlig kraftlos“. Ihr Gynäkologe schickt sie zum Hausarzt. Die Niederösterreicherin ist damals in der 27. Schwangerschaftswoche.

Ab da geht alles sehr schnell: Der Covid-Test ist positiv, zurück zu Hause verschlechtert sich ihr Zustand so rapide, dass sie die Rettung rufen muss. Bischof wird ins Spital gebracht. Mittlerweile kann sie schwer atmen, die Lunge schmerzt – und doch: „Die Diagnose war ein Schock“, sagt sie. Bevor sie selbst erkrankte, habe sie „die ganze Situation eher belächelt“. Das änderte sich schlagartig.

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Die Diagnose war ein Schock.

Claudia Bischof

Corona, Isolation und die Sorge um das Baby
Die Frau hustet stark, sorgt sich um ihr Baby, Fruchtwasser tritt aus – sie wird vom Landesklinikum Waidhofen/Ybbs ins Krankenhaus St. Pölten überstellt, wo man Mutter und Kind streng überwacht. Zu einer Frühgeburt kommt es zum Glück nicht, dem Baby geht es so weit gut. Doch es folgt die Covid-Achterbahn: Einen Tag besser, einen Tag schlechter. Bischof liegt wochenlang im Spital, ohne Besuch von Sohn Moritz und ihrem Lebensgefährten.

Mitte November wird sie entlassen. Es geht ihr besser, aber nicht gut. Sie freue sich auf das Fest, sagt sie, ohne große Besuche, denn belächelt wird Corona nicht mehr. Im Gegenteil: „Ein zweites Mal will ich das auf keinen Fall“, sagt sie. Umso dankbarer ist sie, das Gröbste hinter sich zu haben und den letzten Heiligabend zu dritt verbringen zu können, bevor im neuen Jahr ihr zweites Kind geboren wird.

Alexandra Halouska, Kronen Zeitung

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