Empört reagieren Tierschützer, Global 2000 und Greenpeace auf „den Beizangriff der Agrarlobby gegen unsere hilflosen Bienen“.
Gelb leuchten schon da und dort die Felder. Doch hinter dem goldenen Rapsblüten-Schimmer lauert eine alte agrarische Versuchung: Pestizide, die seit Jahren in der EU verboten sind, sollen zurückkehren! Lorenz Mayr, Vizepräsident der NÖ-Landwirtschaftskammer, hatte ja das Ende des Raps-Anbaus heranziehen sehen, weil Brüssel die Saatgutbeize dieser Frucht verboten hatte. Seine Befürchtung: Ohne Pflanzenschutz drohe das Aus für eine Schlüsselkultur! Ein Stich ins ökologische Wespennest. Denn damit entfacht er einen Sturm der Entrüstung.
Warnung vor chemischer Keule
„Das Ansinnen, wieder die chemische Keule der Neonicotinoide einzusetzen, ist ökologisch hochgefährlich“, warnt Alexios Wiklund vom Tierschutzverein: „Pestizide halten sich nicht an Feldgrenzen – sie reisen mit Wind und Regen, sickern in Böden, landen in Blüten. Was den Raps widerstandsfähiger machen soll, wird zur tödlichen Falle für seine Bestäuber.“
Mehr Bienen-Schutz gefordert
Global-2000--Umweltchemiker Helmut Burtscher-Schaden: „Die behandelten Pflanzen verwandeln sich in Giftspender: Der Nektar wird zur tödlichen Nahrung, der Pollen zum schleichenden Nervengift. Ganze Bienenvölker sterben.“ Auch Greenpeace-Chef Alex Egit und sein Experte Sebastian Theissing-Matei rücken aus: „Der Ruf nach Rückkehr zu verbotenen Stoffen ist nicht nur ein ökologisches Risiko – er ist ein Rückfall in alte Denkmuster. Statt Chemie braucht es ein Umdenken: hin zu mehr Biodiversität, nachhaltiger Bewirtschaftung und Schutz für das, was unsere Landwirtschaft am Leben hält – die Bestäuber.“
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