Neue Details beim WAC

Kinder mit Fußbällen für Missbrauch „belohnt“

Kärnten
27.05.2025 19:00

Neue erschütternde Details werden zur Missbrauchsaffäre im Umfeld des Kärntner Bundesligavereins WAC bekannt: Ein ehemaliger Mitarbeiter wurde entlassen, weil Leiberln und Bälle fehlten. Jetzt scheint klar, warum – der 22-Jährige soll damit Kinder für abscheuliche Missbrauchsfotos und -handlungen belohnt haben.

Es geht um bis zu 20 Opfer – oder sogar noch mehr, wie Markus Kitz, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, bestätigt: „Die Ermittlungen laufen noch. Wir werten sichergestellte Daten aus – und da könnte es noch weitere Hinweise auf Kinder geben, die mit dem Beschuldigten in Kontakt standen.“ Fest steht bisher, dass der Lavanttaler beim WAC nur in untergeordneter Funktion gearbeitet hatte und weder zum Trainer- noch Betreuerteam gehörte.

Entsetzliche Vorfälle kamen erst nach und nach ans Licht
Nichtsdestotrotz dürfte es auch bei Trainings der Nachwuchsfußballer zu sexuellen Übergriffen gekommen sein: „Zunächst wurden Vorwürfe bekannt, dass es sich um eine sexuelle Belästigung handeln könnte“, so Kitz. Das gesamte Ausmaß des Falls wurde erst nach und nach bekannt. Der Tatverdächtige soll mit Unmündigen regen Austausch gepflegt haben und pornografische Bilder sowohl von sich verschickt, als auch von den Kindern angefordert haben.

Redakteurin Kerstin Wassermann berichtet aus Kärnten über Spruchreifes aus der Justiz.
Redakteurin Kerstin Wassermann berichtet aus Kärnten über Spruchreifes aus der Justiz.(Bild: Uta Rojsek-Wiedergut, Krone Kreativ)

Damit nicht genug, soll es auch zu tatsächlichen Übergriffen gekommen sein. „Und das nennt man dann schweren sexuellen Missbrauch“, stellt die Staatsanwaltschaft klar, dass es hier nicht allein um das Versenden von bedenklichen Bildern geht, sondern um viel mehr. Denn auch wenn keine Gewalt im Spiel war: Erwachsene Menschen dürfen sich niemals an Kindern vergreifen, sie auch nicht zu sexuellen Handlungen animieren.

Diebesbeute als Lockmittel?
Zumal der mutmaßliche Kinderschänder auch ein Belohnungssystem installiert haben soll: Die Opfer – vorwiegend Buben, aber auch einige Mädchen – dürften mit begehrten Trikots und Bällen aus der Zeugkammer des WAC „belohnt“ worden sein. Dazu passt, dass WAC-Obmann Jürgen Schratter erklärt hatte, warum man sich schon im Jänner von dem Mann getrennt hatte: „Er wurde wegen Ungereimtheiten in Zusammenhang mit entwendeten Utensilien entlassen.“

Von den Missbrauchvorwürfen habe man im Verein, wie berichtet, erst durch die Medienanfragen erfahren. Der Schock sitzt tief – wohl auch bei Hunderten Eltern, deren Kinder in Wolfsberg trainieren. Was kann die Justiz zu einer möglichen Gefährdung sagen? „Der Beschuldigte arbeitet nicht mehr im Verein, ist auch teilweise geständig. Wir werden ihn auf jeden Fall psychiatrisch untersuchen lassen“, so Sprecher Markus Kitz.

Doch warum sitzt der Kärntner nicht in Untersuchungshaft? „Haftanträge werden von uns generell nicht kommentiert“, heißt es bei der Anklagebehörde. Und beim Landesgericht Klagenfurt, das eigentlich zuständig wäre, gibt man sich ebenfalls bedeckt darüber, warum hier offenbar noch nichts unternommen wurde oder wie die nächsten Schritte ausschauen. Selbstverständlich gilt für den Verdächtigen die Unschuldsvermutung.

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