"Saftladen"-Eklat

Klartext von Allofs: “Arnautovic ist nicht Werder!”

Fußball
10.11.2010 10:40
Zur Akte Arnautovic kommen in Bremen fast wöchentlich neue Kapitel dazu. Letzter "Streich" des ebenso talentierten wie problematischen Wieners: Am Dienstag ließ er sich wegen einer Erkältung krankschreiben, nachdem er am Montag seinen Klub lautstark und vor laufender Kamera als "Saftladen" bezeichnet hatte. Sportdirektor Klaus Allofs versuchte die Wogen zwar zu glätten, wurde am Mittwoch aber in der "Bild" mit folgenden Worten zitiert: "Marko ist nicht Werder!"

"Wir dürfen nicht den Fehler machen, Marko gleichzusetzen mit Werder. So wie Marko ist, ist nicht der Zustand von Werder", erklärt Allofs, der Arnautovic aber noch nicht völlig abgeschrieben hat: "Es ist viel Arbeit, ihn auf den richtigen Weg zu bringen. Dabei werden wir uns weiter viel Mühe geben." Zum "Saftladen"-Vorfall sagt Allofs: "Das war naiv und unbedacht, kein gutes Verhalten." Die Angelegenheit sei inzwischen aber ausgestanden. Die Frage, ob Arnautovic eine Geldstrafe bekam, blieb unbeantwortet.

Noch am Dienstag meinte Allofs zur neuen Eskapade genervt: "Machen wir es ruhig an der Person Marko Arnautovic fest. Er hat sich immer wieder mal nicht wie ein Profi verhalten. Wenn es bis zum Winter nicht entscheidend besser wird, muss man sich überlegen, an welchen Stellschrauben man drehen kann."

"Was ist das für ein Saftladen?"
Der Vorfall mit Arnautovic ereignete sich am Montag vor dem Training, als die Bremer Mannschaft kurzfristig zu einer 75-minütigen Standpauke nach dem 0:6-Debakel in Stuttgart vergattert wurde. Die Kritik des Wieners, der schon vergangene Woche nach seiner Auswechslung beim 2:3 in Nürnberg mit dem Wegwerfen seines Trikots und verbaler Wut unangenehm aufgefallen war, wies Allofs sofort zurück. "Dem kann ich natürlich nicht zustimmen. Es zeigt, wie man mit unbedachten Äußerungen Schaden anrichten kann." Allofs nannte generell das Verhalten einzelner Personen als "sehr fehlerhaft".

Nerven liegen blank
Dass die vierte Niederlage innerhalb von nur 13 Tagen die Nerven aller Hanseaten gehörig strapaziert, ist nicht wegzudiskutieren. DFB-Teamspieler Per Mertesacker bezeichnete die höchste Auswärtsniederlage Werders in der Bundesliga seit 14. November 1981 als Tiefpunkt in der Geschichte des Vereins. Trainer Thomas Schaaf wirkt fast hilflos. "So etwas ist mir noch nicht passiert", sagte er über das größte Debakel seiner elfjährigen grün-weißen Ära.

Constantini mischt sich nicht ein
"Es ist mir nicht egal, aber diese Angelegenheit muss Bremen lösen", meinte ÖFB-Teamchef Dietmar Constantini zur neuen Aufregung. Der Tiroler betonte, dass das Verhalten des Bremen-Legionärs zuletzt beim Nationalteam einwandfrei gewesen sei. "Marko hat sich beim Nationalteam sehr gut benommen und nichts zuschulden kommen lassen", erklärte er. "Er hat sehr großes Potenzial und uns in den letzten Länderspielen sehr viel gebracht", sagte Constantini. In der EM-Qualifikation hat Arnautovic beim 3:0 gegen Aserbaidschan zwei Treffer und beim 4:4 in Belgien ein Tor erzielt.

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