Mutiger Schritt

Drei Nachbarinnen gründeten in der Krise Firmen

Sandra Kollegger, Bianca Müller, Carina Ostheimer

(Bild: (c) Monika Reiter 2019)

Sie sind Nachbarinnen in Preding, jeweils zweifache Mütter - und haben jetzt, trotz unsicherer Zeiten, fast gleichzeitig den Sprung in die Selbstständigkeit angetreten: als Köchin, Fotografin und im energetischen Bereich. Sandra Kollegger, Bianca Müller und Carina Ostheimer trotzen mit diesem Schritt der Corona-Krise.

„Von meinem Balkon sehe ich zu den beiden anderen hinüber“, lacht Sandra Kollegger im Telefonat mit der „Krone“. Aufgewachsen auf der Teichalm, ist die gelernte Köchin nach Stationen in den USA, in Deutschland und England nun im weststeirischen Preding gelandet - und wohnt dort unmittelbar neben ihrer Schwester Bianca Müller sowie neben Carina Ostheimer.

Alle drei haben im Herbst den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt - nicht abgesprochen, sondern zufällig, wie sie betonen. Für alle hat sich das nach der Geburt des jeweils zweiten Kindes ergeben.

Corona bremst Start als Unternehmerin
Es gibt einfachere Zeiten, um Unternehmerin zu werden. Das merkt auch Kollegger. Zwei ihrer drei Standbeine - das Kochen in privaten Haushalten und Kochkurse - sind derzeit aufgrund des Lockdowns nicht möglich. Es bleibt „Food Styling“, das kunstvolle Arrangieren von Speisen für Magazine und Werbemittel.

Sandra Kollegger und Bianca Müller

(Bild: Monika Reiter)

Ins appetitanregende Kameralicht könnte das Essen ihre Schwester Bianca Müller rücken. Sie hat Mitte November das Fotografen-Gewerbe angemeldet.

“Als Hochzeitsfotografin sehe ich mich nicht“
Nach dem Studium arbeitete Müller fünf Jahre lang für ein kleines Grazer Architektur-Büro, „Fotografie hat mich aber immer schon begeistert“. 2018 beschloss sie, es nicht beim Hobby zu belassen und begann eine intensive Ausbildung. Nun, nach der Elternkarenz, setzt sie den Schritt in die Selbstständigkeit.

Ihre Stärken sieht die Steirerin in der Produkt-, Werbe- und Essensfotografie: „Als Hochzeitsfotografin sehe ich mich nicht.“

Carina Ostheimer

(Bild: Bianca Müller)

„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“
Die Dritte im Bunde, Carina Ostheimer, stammt aus Osttirol, lebt aber schon seit mehr als zehn Jahren in der Steiermark. Die frühere Fitnesstrainerin hat sich in der Karenz weitergebildet und ist nun auf „Holistic Pulsing“ spezialisiert. Schwingende Bewegungen sollen Blockaden bei ihren Kunden lösen und Tiefenentspannung bringen.

Auch Ostheimer, die Anfang Oktober selbstständig wurde, kann derzeit wegen Corona ihren Beruf nicht ausüben. Die Zuversicht haben alle drei dennoch nicht verloren. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, sagt Kollegger.