„Bald wird jeder jemanden kennen, der an Corona gestorben ist.“ Nein, diese düstere Prognose, mit der uns Bundeskanzler Sebastian Kurz am Abend des 30. März schockierte, hat sich Gott bzw. der Medizin sei Dank nicht bewahrheitet. Sehr wohl aber sein Satz: „Die Wahrheit ist, dass die schweren Zeiten noch vor uns stehen.“ Die Wintersaison etwa, leere Hotels zum Start der Herbstferien und kaum Aussicht auf Touristen, denn praktisch alle Länder, aus denen Wintersport-Touristen zu uns kommen, haben für Österreich Reisewarnungen verhängt. 2571 Corona-Neuinfektionen wurden am Freitag registriert, 18.266 sind derzeit aktiv mit Corona infiziert.
Zahlen sind etwas sehr Theoretisches, man kann Rechnungen mit ihnen anstellen und Trends ablesen. Zahlen können Angst machen oder beruhigen, etwa wenn wir den Fokus auf jene Zahlen legen, die die Nichtinfizierten in unserem Land anzeigen oder die nach einer Corona-Infektion Genesenen (55.195).
Aber immer stehen hinter Zahlen Menschen. Zu jenen 55.195 Patienten, die sich mit SARS-CoV-2 angesteckt hatten und wieder gesund geworden sind, zählt auch die 68-jährige Mutter der SPÖ-Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner. Die Tochter machte die Erkrankung am Freitag auf einer Pressekonferenz öffentlich. Das Bangen und Hoffen, den Klinikaufenthalt und das Besuchsverbot, die Dankbarkeit den Ärztinnen und Ärzten gegenüber. Auch Corona ist etwas sehr Theoretisches, bis es mit seiner Wucht die eigene Familie trifft.
Conny Bischofberger, Kronen Zeitung
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