Corona-Spitzenwerte

Ganz Europa kämpft gegen die zweite Welle

Ausland
08.10.2020 18:31

Ganz Europa hat dasselbe Problem: Rekordwerte bei den Corona-Neuinfektionen. Zugespitzt hat sich die Lage etwa in Tschechien und Polen. Die Strategien sind unterschiedlich, aber überall streng. Am Donnerstag meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Rekordzahl von 338.779 positiven Corona-Tests innerhalb eines Tages auf der ganzen Welt. Das ist die höchste Zahl seit Beginn der Pandemie, dazu stieg die Zahl der Todesfälle um 5514 an.

„Es ist möglich, dass wir mehr als 10.000 neue Fälle pro Tag sehen und dass sich das Virus unkontrolliert verbreitet“, zeichnete der Chef des deutschen Robert-Koch-Instituts ein beunruhigendes Bild für Deutschland. 4000 neue Fälle gab es bei unseren Nachbarn am Donnerstag - 1000 mehr als einen Tag zuvor. Die Maßnahmen: Wer aus einem innerdeutschen Risikogebiet (z.B. Berlin) kommt, darf ohne Covid-Test nicht mehr beherbergt werden. Zudem gibt es in einzelnen Bundesländern Gästelisten in der Gastronomie, Personengrenzen für private Feiern und Maskenpflicht.

Erstmals seit Beginn der Pandemie hat Italien weniger Neuinfektionen (3678) als Deutschland. Dennoch wurde der Ausnahmezustand bis Ende Jänner 2021 verlängert und eine Maskenpflicht im Freien eingeführt. Wer sie verletzt, muss mit Strafen zwischen 400 und 1000 Euro rechnen.

Mit 18.746 Neuerkrankten ist Frankreich Corona-Spitzenreiter in Europa. In Paris und Marseille gilt „maximale Alarmstufe“: Bars und Cafés mussten schließen, Pariser Restaurants dürfen nur unter strengen Hygieneregeln öffnen.

Tschechien: Vom Musterschüler zum Sorgenkind
Mit 10,7 Millionen Einwohnern hat Tschechien eine kaum größere Bevölkerung als Österreich - aber fast fünfmal so viele Neuinfektionen (5335). Schon im August hätten Maßnahmen in Kraft treten sollen - Ministerpräsident Andrej Babis verschob sie aufgrund von Wahlen. Nun gilt der Notstand, ein neuer Lockdown droht. Am Freitag sollen restriktive Maßnahmen präsentiert werden.

Belgien greift in Privatleben seiner Bürger ein
Belgien: Im Kampf gegen die Pandemie greift Belgien in das Privatleben ein. Pro Monat soll man nur noch „drei enge Kontakte ohne Maske und Abstand pflegen“. Private Treffen im eigenen Haus sind mit maximal vier Personen erlaubt - sofern man Maske trägt oder den Sicherheitsabstand einhält. Für Bars und Cafés gilt landesweit die Sperrstunde 23 Uhr, in Brüssel sind sie geschlossen.

Spanisches Gericht kippt Abriegelung Madrids
In Spanien hob indes das Gericht in Madrid den teilweisen Shutdown der spanischen Hauptstadt und neun weiterer Orte in der Region auf. Die Zentralregierung ordnete wegen der steigenden Zahl an Infektionen an, dass die Bewohner des Großraums Madrid ihre Häuser nur mit triftigem Grund verlassen dürfen. Die Regionalregierung reichte dagegen Klage ein.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag 1172 neue Fälle gemeldet - dass die Zahlen über 1000 steigen, war hier seit dem 1. April nicht mehr vorgekommen. Dänemark verlängerte unterdessen trotz etwas gebesserter Zahlen seine Maßnahmen gegen die Pandemie.

Polen führt generelle Maskenpflicht in Öffentlichkeit ein
Im Kampf gegen die stark steigende Zahl von Corona-Infektionen führt Polen indessen am Samstag wieder eine generelle Maskenpflicht in der Öffentlichkeit ein. Dann wird das gesamte Land als sogenannte gelbe Zone eingestuft. Bisher gibt es in Polen 51 lokale gelbe und rote Zonen mit erhöhtem oder stark erhöhtem Infektionsgeschehen.

Zuvor hatte die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Polen einen Rekordwert erreicht. 4280 Neuinfektionen wurden binnen 24 Stunden gemeldet. Im gleichen Zeitraum starben 76 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus - so viele wie nie zuvor. In Polen haben sich nach offiziellen Angaben bisher 111.599 Menschen mit SARS-CoV-2 infiziert, 2867 starben.

Weitere Pub-Schließungen in Großbritannien geplant
Nach den Schotten werden nun möglicherweise auch viele Engländer wegen der Corona-Pandemie auf ihr Glas Bier im Pub verzichten müssen. In den am schlimmsten betroffenen Regionen im nördlichen England könnte von nächster Woche an kein Bier mehr aus den Zapfhähnen fließen, berichteten britische Medien am Donnerstag. Demnach sollen Pubs, Restaurants und Hotels dort geschlossen werden.

Teresa Spari, Kronen Zeitung/krone.at

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