Alle Termine abgesagt

Enger Vertrauter infiziert: Kurz in Heimquarantäne

Politik
05.10.2020 22:17

Das Coronavirus ist nicht nur im Kanzleramt, sondern gleich im direkten Umfeld von Bundeskanzler Sebastian Kurz angekommen. Er und Vizekanzler Werner Kogler sagten deshalb sämtliche Termine ab und schotten sich vorübergehend von der Außenwelt ab, bis ihre Testergebnisse vorliegen.

Die Nachricht ereilte ihn im Auto: Kurz war gerade auf dem Weg nach Salzburg, um dort am Nachmittag eine Pressekonferenz an der Seite von Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Vizekanzler Werner Kogler zu geben, als ihm mitgeteilt wurde, dass einer seiner Mitarbeiter an Corona erkrankt ist. Und zwar nicht irgendeiner, sondern jemand aus seinem allerengsten Vertrautenkreis.

Auch Minister Blümel sagte vorübergehend alle Termine ab
Man kehrte also um, alle Termine des Kanzlers wurden abgesagt - und er wurde wie seine Mitarbeiter, Vizekanzler Werner Kogler sowie zur Sicherheit fast auch die gesamte Bundesregierung auf das Virus getestet. Bis zum Vorliegen der Testergebnisse - das sollte spätestens Dienstagfrüh der Fall sein -, schotten sich Kurz und Kogler von der Außenwelt ab. Auch Gernot Blümel, Finanzminister und ÖVP-Spitzenkandidat bei der Wien-Wahl, sagte am Montagabend vorerst alle Termine ab.

Letzter Kontakt mit Infiziertem am Mittwoch
Die Regierungsspitze war laut Kanzleramt am vergangenen Mittwoch im Ministerrat das letzte Mal mit dem Mitarbeiter - der am Dienstagabend noch ein negatives Testergebnis gehabt habe - in Kontakt. Umgehend nach Bekanntwerden seiner Corona-Infektion am Montag wurde die Informationskette gestartet.

Fast alle Regierungsmitglieder getestet
Nicht nur die Regierungsmitglieder (mit Ausnahme von Margarete Schramböck und Leonore Gewessler, die beim besagten Ministerrat nicht anwesend waren), auch alle Kollegen aus dem Umfeld des Mitarbeiters (20 Personen) wurden vorsichtshalber getestet. Diese haben sich mittlerweile im Kanzleramt in Selbstisolation begeben. Den Journalisten, die vergangenen Mittwoch beim Ministerrat waren, wurden Tests angeboten. Aber weder die Regierungsmitglieder noch die Journalisten fallen in die Kategorie „K1“, gelten also nicht als enge Kontaktpersonen des Betroffenen.

Vorkehrungen im Fall eines positiven Ergebnisses getroffen
Selbst für den Fall eines positiven Ergebnisses habe man allerdings Vorkehrungen getroffen, wie im Kanzleramt weitergearbeitet werden könne. Im Umfeld von Kurz wird allerdings erklärt, dass dieser schon mehrere Tage keine physischen Kontakte zum besagten Mitarbeiter gehabt habe. Zuletzt persönlich zusammengetroffen seien die zwei am vergangenen Mittwoch, - noch am Tag davor war ein Corona-Test des türkisen Mitarbeiters negativ ausgefallen. Der laut ÖVP-Angaben symptomfreie Bundeskanzler selbst wurde zuletzt übrigens nahezu wöchentlich getestet.

Indes wurden am Montag nicht nur im Kanzleramt Corona-Fälle bekannt, sondern auch im Parlament: Ebenfalls infiziert sind die Abgeordneten Karin Doppelbauer (NEOS) und Johannes Schmuckenschlager (ÖVP).

Kronen Zeitung/krone.at

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