Osttiroler aufgebracht

Aus für Früh- & Spätzug nach Wien: Politik schäumt

Tirol
21.08.2025 07:52

Ab 2026 gibt es keine Früh- bzw. Spät-Verbindung von Lienz in Osttirol nach Wien. Ein Umstieg in Kärnten ist dann notwendig. Die ÖBB beziehen dazu Stellung. Die heimische Politik ist außer sich und will dies nicht einfach so hinnehmen.

Es ist für viele Reisende aus Osttirol ein Schlag in den Nacken! Ab kommendem Jahr gibt es keine Früh- bzw. Spätverbindung von und nach Wien. Gemütlich ein- und -aussteigen war einmal.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember streichen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) diese beiden Verbindungen. Grund dafür soll eine halbe Stunde an Überstunden sein, die das Zugpersonal erhalten hätte. Die Folge ist nun, dass Reisende im etwa 40 Kilometer entfernten Greifenburg im Kärntner Drautal aussteigen müssen.

Die Linie S6, das betrifft die Züge von Greifenburg (Abfahrt 5.01 Uhr) bis nach Villach (Ankunft 5.57 Uhr) und von Villach (Abfahrt 21.37 Uhr) bis nach Greifenburg (Ankunft 22.40 Uhr), fallen für Reisende aus oder nach Osttirol weg. Diese Züge werden ab dem Fahrplanwechsel im Dezember eingeführt. 

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Um dennoch eine Möglichkeit zu geben, in der Früh bzw. nachts noch nach Lienz zu kommen, finden aktuell Gespräche zwischen den betroffenen Verkehrsverbünden und ÖBB statt.

Die Österreichischen Bundesbahnen

ÖBB setzen auf Gespräche
Wie es dann weitergeht, ist laut ÖBB noch ungewiss. „Um dennoch eine Möglichkeit zu geben, in der Früh bzw. nachts noch nach Lienz zu kommen, finden aktuell Gespräche zwischen den betroffenen Verkehrsverbünden und ÖBB statt“, heißt es auf Anfrage. Die gute Nachricht: Ab dem Fahrplanwechsel 2026/27 sollen Nahverkehrszüge wieder bis nach Lienz geführt werden. Und: „Zunächst wollen wir festhalten, dass das Zugangebot für das kommende Jahr auf dieser Strecke sicher nicht hinter dem aktuellen Fahrplan 2025 zurückbleibt.“

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Die Menschen haben bei dieser Zugverbindung in den letzten Jahren schon sehr viel hinnehmen müssen: uralte Zugabteile, nicht funktionierende Klimaanlagen, defekte Toiletten.

Elisabeth Blanik, BM Lienz

Politik war sich selten so einig wie bei diesem Thema
Ordentlich Gegenwind gibt es seitens der Politik. Die Lienzer BM Elisabeth Blanik (SPÖ) ist erzürnt: „Die Menschen haben bei dieser Zugverbindung in den letzten Jahren schon sehr viel hinnehmen müssen: uralte Zugabteile, nicht funktionierende Klimaanlagen, defekte Toiletten.“ Für die grüne Nationalrätin Barbara Neßler ist diese Lösung „ein schlechter Witz“. VP-LA Martin Mayerl ergänzt: „Es kann nicht sein, dass Osttirol immer wieder das Nachsehen hat.“

Die Thematik betreffe nicht nur Lienz, sondern alle Haltestellen zwischen Lienz und Greifenburg. Kurios: Die ÖBB untermauern, dass das Angebot im Süden mit der Eröffnung der Koralmbahn deutlich gestärkt werde – außer eben in Osttirol.

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