Prozess in Deutschland
Witwe von IS-Rapper zu drei Jahren Haft verurteilt
Die Witwe des IS-Kämpfers und Rappers Denis Cuspert ist in Deutschland zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die 36-Jährige sei der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland schuldig, teilte das Gericht in Hamburg am Freitag mit.
Die Deutsch-Tunesierin habe weiters ihre Erziehungs- und Fürsorgepflicht für ihre Kinder verletzt, durch den Besitz eines Kalaschnikow-Sturmgewehrs gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen und Beihilfe zur Versklavung eines jesidischen Mädchens geleistet.
Die gebürtige Hamburgerin Omaima A. war Anfang 2015 ihrem damaligen Mann ins Gebiet des IS nach Syrien gefolgt. Sie lebte mit ihren drei Kindern in der Miliz-Hochburg Rakka. Nach dem Tod ihres ersten Mannes im Frühjahr 2015 heiratete sie dessen Freund Cuspert. Der Berliner Rapper mit ghanaischem Vater und deutscher Mutter, der früher den Künstlernamen Deso Dogg trug, hatte sich 2014 dem IS angeschlossen und stand in den USA auf der Terrorliste. Anfang 2018 wurde Cuspert Medienberichten zufolge bei einem Luftangriff getötet.
Mit vier Kindern nach Deutschland zurückgekehrt
Bereits im Jahr 2016 war A. wegen Streitigkeiten um das vierte Kind wieder nach Deutschland zurückgekehrt. Dort wurde sie im Vorjahr verhaftet. Die Bundesanwaltschaft, Deutschlands oberste Anklagebehörde, hatte vier Jahre und zehn Monate Haft für die Angeklagte gefordert. Der Verteidiger hatte sich für eine Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung ausgesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Kinder leben jetzt laut deutschen Medien bei den Eltern der Witwe.
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