Suizidpräventionstag

Experte: „Es gibt einen Ausweg aus der Krise“

Steiermark
10.09.2020 06:00

Heute ist Welt-Suizidpräventionstag. Es gibt etwa 1200 Selbstmorde pro Jahr - die häufigste Todesursache für Menschen unter 50 Jahren in Österreich! Wie man als Angehöriger richtig reagiert und warum es wichtig ist, über das Tabuthema zu sprechen, weiß Eduard Hamedl, Obmann des Männernotrufs Steiermark.

Das Wichtigste vorweg: „Es gibt einen Ausweg aus der Krise“, sagt Eduard Hamedl, der den steirischen Männernotruf 2013 gegründet hat. „Wir sind für Krisen aller Art immer erreichbar“, betont er - 24 Stunden, sieben Tage die Woche, auch für Frauen. 80 Prozent der Suizid-Opfer sind übrigens Männer, weswegen Hamedl betont: „Auch ein Mann darf einmal schwach sein.“

Im aktuellen Jahr verzeichnete die Hotline 78 Anrufe, in denen Suizidgedanken geäußert wurden. Schon während des Lockdowns sei die Zahl gestiegen, mit der „neuen Normalität“ gab es noch mehr Menschen, die Hilfe suchten. „Die Krisen, die während des Lockdowns begonnen haben, werden jetzt akut“, meint Hamedl. Gründe dafür seien Überforderung, Einsamkeit, Beziehungs- und familiäre Probleme sowie Krankheiten, zum Beispiel Depression.

„Nichtstun ist das Schlimmste“
Was also tun, wenn ein Angehöriger suizidgefährdet ist? „Reden ist die große Chance, Nichtstun ist das Schlimmste“, sagt Hamedl. „Jemanden konkret darauf anzusprechen, ob er oder sie darüber nachdenkt, sich das Leben zu nehmen, entlastet die Person. Das Gespräch darüber macht es nicht schlimmer, sondern besser.“

Dann könne man gemeinsam darüber reden, wo man sich professionelle Hilfe holt. Ein frühes Anzeichen sei sozialer Rückzug, bei Jugendlichen bedeute das Verschenken von Lieblingssachen „Alarmstufe rot“.

Sie haben Suizidgedanken? Männernotruf 0800 246247, österreichweit immer erreichbar.

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