Franzosen entsetzt

Verweigerte Einstieg: Busfahrer hirntot geprügelt

Ausland
06.07.2020 15:05

Ein brutaler Übergriff auf einen Busfahrer im Südwesten des Landes sorgt in Frankreich für Entsetzen. Der Mann hatte vier an einer Bushaltestelle in Bayonne im Südwesten des Landes Wartende nicht einsteigen lassen, weil sie weder Schutzmasken trugen noch gültige Fahrscheine vorweisen konnten. Offenbar aus Wut darüber schlug einer von ihnen dem Chauffeur so heftig auf den Kopf, dass der Mann nun als hirntot gilt.

Laut dem Radiosender-Netzwerk France Bleu war der Busfahrer kurz vor 19.30 Uhr am Sonntagabend ausgestiegen, um vier jungen Leuten, die mit einem Hund unterwegs gewesen seien, bei der Haltestelle Balichon den Einstieg zu verweigern. Zunächst habe die Gruppe, die weder mit Schutzmasken noch mit Fahrscheinen ausgestattet gewesen sei, auch davon abgesehen, dann aber sei ein junger Mann zurück zum Fahrer gegangen und habe diesem von hinten hart auf den Kopf geschlagen.

58-Jähriger in Krankenhaus für hirntot erklärt
Wie französische Medien berichteten, sei der Busfahrer bewusstlos von den Rettungsdiensten übernommen worden und in sehr ernstem Zustand in ein Krankenhaus der baskischen Küste transportiert worden. In dem Spital wurde der Mann, dem Bericht zufolge ein 58-jähriger, dreifacher Familienvater, demnach für hirntot erklärt.

Laut Medienberichten wurde ein Verdächtiger noch am Sonntagabend festgenommen, mittlerweile befinden sich fünf Personen in Gewahrsam. Drei seien am Montagmorgen verhaftet worden, ein weiterer Verdächtiger zu Mittag. Unter den Festgenommenen soll sich auch jener junge Mann befinden, der den fatalen Schlag ausgeführt hatte.

Der Bürgermeister von Bayonne, Jean-René Etchegaray, sprach laut France Bleu von einem „Akt der Barbarei“. Im Krankenhaus der Stadt sei eine psychologische Betreuung für die Kollegen des Fahrers eingerichtet worden.

Busverkehr am Montag weitgehend lahmgelegt
Der Bus fuhr für einen Transportverbund in der ländlichen Region im Departement Pyrenees-Atlantiques. Als Reaktion auf den entsetzlichen Angriff machten Busfahrer des Verbunds von ihrem Recht Gebrauch, wegen hoher psychologischer Belastung ihre Arbeit temporär niederzulegen. Der Transport mit Bussen sei deshalb am Montag weitgehend lahmgelegt gewesen, berichtete France Bleu.

Ähnlicher Fall auch in Oberösterreich
Am Sonntag wurde auch in Oberösterreich ein ähnlicher Fall bekannt: Weil ein 73-Jähriger ein Paar in einem Einkaufsmarkt aufmerksam gemacht hatte, dass dieses die Abstandsregeln nicht einhält, war der Senior von dem jüngeren Mann niedergestoßen und getreten worden.

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