Kritik von WHO:

Viele Staaten nicht gut auf Pandemie vorbereitet

Ausland
19.04.2020 18:04

Die Weltgesundheitsorganisation WHO attestiert vielen Staaten keine gute Pandemie-Vorbereitung. Die meisten Staaten weltweit seien schlecht bis mittelmäßig auf Epidemien vorbereitet. Selbst hoch entwickelte Gesundheitssysteme hätten nur noch „begrenzte Kapazitäten“, in armen Ländern mit schwächeren Systemen seien die Folgen von Covid-19 überdies „verheerend“.

Den Vorsitz der G20, zu der auch die USA, China und Deutschland gehören, hat derzeit Saudi-Arabien. Nur ein Drittel der Länder könne Seuchenausbrüche entdecken und darauf reagieren, heißt es laut „Spiegel“ in einem Positionspapier für eine für Sonntag angesetzte Videokonferenz der Gesundheitsminister der G20-Staaten zur Corona-Krise.

Selbst hoch entwickelte Gesundheitssysteme hätten dann nur noch „begrenzte Kapazitäten“, grundlegende Leistungen zu erfüllen. Dem Bericht zufolge prophezeit die WHO, in armen Ländern mit schwächeren Systemen würden die Folgen der Corona-Pandemie „verheerend sein“.

Fehlt an Mitarbeitern und Logistik
Laut „Spiegel“ moniert die WHO zudem, es mangele in den Gesundheitssystemen an gut ausgebildeten Mitarbeitern und Infrastrukturen und es fehle an Logistik, um dringend benötigte medizinische Ausrüstung zu beschaffen. Die internationale Zusammenarbeit funktioniere schlecht, vor allem weil „die WHO nicht in die Lage versetzt wird, Koordination und Kooperation zu ermöglichen“.

USA stellen Zahlungen an WHO ein
Donald Trump hatte am Dienstag einen Stopp der Zahlungen seines Landes an die WHO angeordnet. Der US-Präsident machte die Organisation für die vielen Toten in der Krise mitverantwortlich und warf ihr vor, die Epidemie mit Missmanagement und Vertrauen auf Angaben aus China dramatisch verschlimmert zu haben.

„Vertuschung der Ausbreitung“
Seine Regierung werde in den kommenden 60 bis 90 Tagen prüfen, welche Rolle die WHO bei der „schlechten Handhabung und Vertuschung der Ausbreitung des Coronavirus“ gespielt habe. So lange lägen die Zahlungen auf Eis. Trumps Schritt stieß international auf Kritik - zudem dem US-Präsidenten selbst vorgeworfen wird, die Krise über eine lange Zeit kleingeredet zu haben.

Die WHO indes plädiert dafür, einen globalen Vorrat an medizinischer Ausrüstung anzulegen, die Forschung an Krankheitserregern zu intensivieren und eine „mobile globale Gesundheitstruppe“ zu schaffen, die kurzfristig an Seuchenherde in aller Welt geschickt werden kann. Die Welt müsse auf die Coronavirus-Pandemie mindestens ebenso entschlossen reagieren wie auf die Finanzkrise von 2008.

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