„Neue Normalität“

Coronavirus bringt eine Zeitenwende für die Welt

Ausland
12.04.2020 12:36

Der Nationalstaat kontra Solidarität, die USA danken als Führungsautorität ab, China verschafft sich einen „neuen Frühling“ - und Terror mit Biowaffen als die neue Gefahr. Ein „Krone“-Ausblick zur Pandemie, die bereits mehr als 100.000 Todesopfer forderte (siehe Video oben).

Das Virus besiegelt eine Zeitenwende in der internationalen Politik, die allerdings schon vor der Corona-Pandemie in die Irre gerast war. Wie viel von der Entschleunigung und den Erfahrungen dieser Monate wird in die „neue Normalität“ einfließen?

In der Krise sind internationale Institutionen wie EU, UNO, WTO etc. einfach überrollt worden. Brüssel darf nachvollziehen, was die EU-Staaten beschließen. Solidarität war schon in der Krise unter Druck geraten („Jeder für sich“). Wird das künftige „Konzert“ der Nationalstaaten zu einem „Jeder gegen jeden“?

USA übernahmen erstmals keine Führungsrolle in der Krise
Die Krise hat nicht nur die Defizite des US-Systems brutal offengelegt, Washington hat erstmals sogar die Führung in einer globalen Krise verweigert und zieht sich auf die „Festung Amerika“ zurück. Die schwindende Autorität der Weltmacht erhöht die Gefahr des Rückfalls zum Faustrecht in das internationale Geschehen.

Westliche Welt versagte mit mangelnder Disziplin
Das Vakuum der USA hat sich blitzartig das Reich der Mitte zunutze gemacht. Die Verantwortung für den Ausbruch der Corona-Pandemie hat Chinas Führung mit einer weltweiten Hilfsaktion zur Seuchenbekämpfung vergessen gemacht. Tatsächlich hat die westliche Welt bei der Seuchenbekämpfung ein blamables Schauspiel geliefert: eine zögerliche Politik, mangelnde öffentliche Disziplin. Die Opfer übersteigen um ein Vielfaches den chinesischen Weg aus der Seuche.

So hat sich China deutlich auf die Landkarte der Welt gesetzt. Die schwer geschädigte europäische Wirtschaft wird es nun mit strategischen chinesischen Investoren zu tun bekommen.

Europa muss wieder zu Eigenversorger werden
Chinas Bäume werden aber nicht in den Himmel wachsen. Der Einflussausweitung werden vorerst einmal die Kunden fehlen, und die Unterbrechung der Lieferkette aus Asien hat im Bewusstsein der Europäer tiefe Spuren hinterlassen, Europa muss zur Eigenversorgungen wieder ein Produktionsstandort werden. Europa hat, wie die gesamte globale Ökonomie, einen Wirtschaftsinfarkt erlitten.

Sollte die Wiederbelebung ins Stottern kommen, etwa durch einen Kollaps Italiens, droht eine Radikalisierung der politischen Landschaft.

Die Hilflosigkeit der Welt gegen das Coronavirus kann Terroristen auf die Idee zu Biowaffen bringen.

Kurt Seinitz, Kronen Zeitung

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