Dubiose Wundermittel

Das Geschäft der Scharlatane mit der Virus-Angst

Coronavirus
19.03.2020 06:00

Vorsicht, dubiose Wundermittel aller Art werden derzeit im Internet angeboten. Aber auch falsche Arzneimitteltipps schaden.

Es geht zu wie auf einem mittelalterlichen Marktplatz: Wirksam, um Krankheitserreger abzuwehren, sollen spezielle Edelsteine sein, die man ins Trinkwasser legt. Es wird gependelt, Karten gelegt und wahrgesagt wie nie.

Mythen und Fakten! In Kettenbriefen auf WhatsApp werden derzeit Unwahrheiten verbreitet. Gegen die Verunsicherung räumt die Stadt Wien mit einem Faktencheck auf. (Bild: "Krone"-Grafik)
Mythen und Fakten! In Kettenbriefen auf WhatsApp werden derzeit Unwahrheiten verbreitet. Gegen die Verunsicherung räumt die Stadt Wien mit einem Faktencheck auf.

Mediziner rät, Kreise auf Zettel zu malen und sich darauf zu stellen
Leider beteiligen sich auch immer wieder Ärzte und andere Mitglieder aus Gesundheitsberufen daran, um die Verzweiflung der Menschen auszunützen. Ein österreichischer Arbeitsmediziner (!) rät gar auf Facebook, ein paar Kreise bzw. Symbole auf einen Zettel zu malen und sich darauf zu stellen. Sollte das als Scherz gedacht sein, wird hier auf übelste Art mit den Ängsten der Menschen gespielt.

Geschäftsinteressen stecken dahinter
Auch die ansonsten beliebte Homöopathie mischt mit. Mit Globuli lässt sich aber sicher keine Immunabwehr gegen SARS-CoV-2 aufbauen. Vitamin C stellt kein Allheilmittel dar, selbst wenn man noch öfter liest, das Virus könne durch hohe Dosen abgetötet werden - oft verbunden mit einem Kaufangebot. Meist stecken Geschäftsinteressen dahinter, aber auch Wichtigtuer und Scharlatane haben jetzt ihren großen Auftritt.

(Bild: stock.adobe.com, krone.at-Grafik)

Vertrauen Sie den offiziellen Quellen wie den aktuellen Nachrichten
Es boomen zudem gefälschte Arzneimittel im Internet. Die Österreichische Apothekerkammer erinnert wiederholt daran, dass rezeptpflichtige Medikamente nicht legal ohne ärztliche Verschreibung abgegeben werden. „Rezeptfreie Mittel dürfen im Netz verkauft werden, allerdings in Österreich nur über Apotheken“, so eine Kammersprecherin. Im besten Fall vertrauen Sie den offiziellen Quellen wie den aktuellen Nachrichten des Gesundheitsministeriums und der AGES (www.ages.at).

Seien Sie skeptisch bei: Heilsversprechen, dem Anspruch, einzigartiges Wissen zu besitzen, Links zu nicht sicheren oder gar Bezahlseiten, Verteufelung von Medikamenten, Aufforderung, persönliche Informationen zu senden, oder gar Drohungen.

Kronen Zeitung

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