„Utopisch“

Halbleiter-Ziel der EU nicht mehr zu schaffen

Elektronik
31.08.2025 11:13

Die EU wird nach Einschätzung eines Branchenexperten ihr Ziel verfehlen, 2030 über ein Fünftel des weltweiten Halbleitermarkts zu verfügen. „Das Ziel schaffen wir nicht mehr, wenn wir ehrlich sind“, sagte der operative Geschäftsführer des Halbleiterelemente-Produzenten Nexperia. Ein Weltmarktanteil der EU von 20 Prozent sei „utopisch“.

Die EU sei davon meilenweit entfernt. In den USA, China, Taiwan und Südkorea sei zu viel Geld investiert worden, um den Rückstand aufholen zu können, ergänzte Kempe gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Zudem sei der Montage- und-Test-Bereich am Ende der Produktionskette aus Kostengründen nahezu ausschließlich in Asien angesiedelt. „Und ich sehe nicht, dass sich das in naher Zukunft ändert“, sagte Kempe. Nexperia ist mit Werken in China, Malaysia und auf den Philippinen vertreten.

Kempe ist mit Bedenken nicht allein
Im Dezember hatte bereits der deutsche Verband der Elektro- und Digitalindustrie gewarnt, das Ziel der EU sei ohne deutlich mehr Förderung nicht zu schaffen. Dem Verband zufolge lag der EU-Marktanteil zu dem Zeitpunkt bei 8,1 Prozent.

  Im April äußerte dann der Europäische Rechnungshof die Einschätzung, dass die EU das 20-Prozent-Ziel verfehlen werde. Der Rechnungshof begründete die Einschätzung unter anderem mit unzureichenden Investitionen.

Nexperia-Manager lobt heimische Industrie
Trotz der Zweifel am EU-Ziel lobte Kempe die Halbleiter- und Chipindustrie in Deutschland. Diese sei gut aufgestellt. Er verwies unter anderem auf die im Bau befindlichen Fabriken in und bei Dresden. „Im Vergleich zu anderen Ländern in Europa sind wir mit Sicherheit das Land, dessen Chipindustrie in Europa mit Abstand am fortgeschrittensten ist“, sagte Kempe. Die Industrie werde aber global ausgerichtet bleiben.

  Die alte Bundesregierung habe für die Halbleiterindustrie eine Menge erreicht, sagte Kempe. „Wir sind hoffnungsvoll, dass die neue Regierung diesen Kurs weiterverfolgt.“

Nexperia hat seinen Hauptsitz im niederländischen Nimwegen und gehört dem chinesischen Unternehmen Wingtech. Wegen seiner chinesischen Konzernmutter ist Nexperia 2023 von EU-Förderung ausgeschlossen worden.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt