„Die Eltern sollen sich bitte nicht immer so hineinsteigern. Das Semesterzeugnis ist eine Schulnachricht, mehr nicht. Es ist ein Zwischenbericht, ähnlich wie die Zwischenzeit bei einem Skirennen, wo auch noch ein großer Teil der Strecke da ist, wo man sich verbessern kann“, ärgert sich Schulpsychologe Andreas Girzikovsky von der oö. Bildungsdirektion über Torschlusspanik mitten im Schuljahr: „Da gibt es immer viel zu viel vergebliche Aufregung. Die Semesternoten geben nur Rückmeldung über den momentanen Stand. Es gibt ja noch ein paar Monate als Verbesserungsmöglichkeit.“
Vorhandene Kompetenzen fördern
Girzikovsky sieht schlechte Noten nicht als „Versagen“, sondern meint: „Hoppla, da stimmt bei der Eigenorganisation des Schülers, positive Ergebnisse zur rechten Zeit zu bringen, offenbar noch etwas nicht.“ Spannend: Neu ist in diesem Schuljahr, dass die Ziffernnoten auch inhaltlich erläutert werden müssen, wobei das die meisten Schulen wahrscheinlich mit Beilagen lösen werden. Eine positive Entwicklung, findet Girzikovsky, der betont, dass die vorhandenen Kompetenzen der Schüler gefördert und nicht immer nur auf den Schwächen herumgeritten werden sollte.
Leistungsvorraussetzung beachten
Ein Umdenken in puncto Leistungsbeurteilung sollte sich langsam überhaupt in der Lehrerschaft herumsprechen. Nämlich, dass die so genannte Leistungsvoraussetzung beachtet wird. Girzikovsky: „Man muss schauen, wie viel Anstrengung ein Kind zeigen muss, welche Wege es gehen muss, um ein Ziel zu erreichen.“
Am 29. Jänner findet in den Mittagsstunden wieder das große „Krone“-Schultelefon mit Andreas Girzikovsky, Bildungsdirektor Alfred Klampfer, dem Pädagogischen Leiter Werner Schlögelhofer und Schuljurist Johannes Schäffer statt.
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