Tank-Lkw explodiert
230 Todesopfer bei Unglück im Osten des Kongo
Der Provinzregierung von Süd-Kivu zufolge kippte der aus dem benachbarten Tansania kommende Tanklastwagen in Sange um. Treibstoff sei ausgelaufen und ins Dorf geflossen, auf einmal habe es eine Explosion gegeben, sagte Regierungssprecher Vincent Kabanga.
Der Unfall habe sich offenbar wegen überhöhter Geschwindigkeit ereignet, sagte ein Polizeibeamter. Nach der Explosion fingen demnach Dutzende mit Stroh bedeckte Lehmhäuser Feuer. In Sange herrsche "völlige Trauer", sagte der Beamte. Viele Kinder hätten sich nach dem Unfall um den Laster versammelt, bevor dieser in die Luft gegangen sei.
Dutzende Kinder unter den Opfern
Bei der Explosion starben nach jüngsten Angaben des kongolesischen Roten Kreuzes mindestens 221 Menschen, darunter 61 Kinder und 36 Frauen. 214 weitere Menschen erlitten Brandverletzungen. Die UN-Mission im Kongo rechnete damit, dass die Opferzahl weiter steigt. "Es ist schrecklich", sagte ein Sicherheitsvertreter der UNO vor Ort. Unter den Trümmern des Lasters züngelten demnach noch am Samstagvormittag kleine Flammen.
Zunächst gab es widersprüchliche Angaben dazu, ob auch UN-Blauhelmsoldaten bei dem Unglück getötet wurden. Ein Sicherheitsvertreter sagte, dass fünf pakistanische UN-Soldaten bei der Explosion ums Leben gekommen seien. Kein Blauhelmsoldat sei unter den Opfern, sagte hingegen der Sprecher der Kongo-Mission, Madnodje Mounoubai.
Für die Rettungsarbeiten stellte die UN-Mission drei Hubschrauber zur Verfügung, mit denen die Verletzten in nahe gelegene Krankenhäuser geflogen werden sollten. Die Blauhelm-Soldaten sind im Rahmen eines Stabilisierungseinsatzes seit Ende 1999 im Kongo stationiert, die meisten im Osten des Landes.
Tote bei ähnlichem Unfall in Nigeria
In Nigeria ereignete sich am Samstag ein ähnlicher Vorfall. Der Fahrer eines mit Benzin befüllten Lasters verlor nach Behördenangaben in der nordnigerianischen Stadt Gombe die Kontrolle über das Fahrzeug. Der Tanker kippte um und explodierte. Dabei wurden mindestens 13 Menschen getötet und neun weitere verletzt. Etwa 40 Häuser wurden komplett zerstört.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.