Die Betriebe der betroffenen Landwirte sollen nach dem Kauf der vom Beschuldigten vermittelten Ziegen verseucht gewesen sein. Einer der Betroffenen wollte wieder in die Landwirtschaft einsteigen, bestellte sich 100 Milchziegen beim Ziegenzuchtverband. Als die ersten Tiere am 30. April 2016 geliefert wurden, sollen sie Beulen am Hals aufgewiesen haben. Nach sofortiger Reklamation soll der Landwirt zur Antwort bekommen haben, dass diese lediglich auf Impfungen zurückzuführen seien. Deshalb nahm er auch die restlichen Ziegen entgegen, im Nachhinein stellte sich heraus, dass die Tiere an der gefährlichen und hochinfektiösen Krankheit Pseudotuberkulose leiden. Daraufhin war der Landwirt gezwungen, eine Sanierungsvereinbarung mit dem Tiergesundheitsdienst abzuschließen. Der Betroffene steht aufgrund der eingeschleppten Epidemie jetzt am Rande seiner wirtschaftlichen Existenz. Außerdem habe der Landwirt für die Lieferung aus Holland keine Zuchtpapiere erhalten.
„Kranke Ziegen aus den Niederlanden“
In einer weiteren Anzeige heißt es: „Der Obmann umgeht bei der Einfuhr von Tieren die behördlichen Einfuhrbestimmungen, indem er die amtlichen Ohrmarken der Tiere durch österreichische ersetzt. Er vermittelt kranke Ziegen aus den Niederlanden an heimische Landwirte und verkauft diese als Zuchtziegen weiter.“
Verkaufspreis nicht oder nur zu einem Teil bezahlt
Außerdem soll er zwischen 2012 und 2016 mehreren Landwirten beim Ankauf von Zuchttieren den Verkaufspreis für ihre Ziegen nicht oder nicht zur Gänze bezahlt haben.
Staatsanwaltschaft prüft jetzt die Ergebnisse
Nach anonymer Anzeige nahm die Polizei Ermittlungen auf, der Abschlussbericht ist fertig. Jetzt ist die Linzer Staatsanwaltschaft am Zug, sie muss die Ergebnisse prüfen und über das weitere Vorgehen entscheiden. Laut Philipp Christl, Sprecher der Staatsanwaltschaft, sei der Akt umfangreich, es gebe viele Zeugen. Die Entscheidung könne mehrere Wochen dauern. Der Beschuldigte war nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Lisa Stockhammer, Kronen Zeitung
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