Patienten abgewiesen

Cyberkriminelle legten mehrere Krankenhäuser lahm

Digital
03.10.2019 06:31

Cyberkriminelle haben in den USA und Australien mehrere Krankenhäuser mit sogenannter Ransomware infiziert - und den medizinischen Betrieb damit empfindlich eingeschränkt. Die betroffenen US-Krankenhäuser mussten wegen der Computerprobleme Patienten abweisen, in Australien dürfte das Beheben der entstandenen Schäden Wochen dauern. Die gehackten Krankenhäuser zeigen, dass sich sensible Einrichtungen vielerorts besser gegen Cyberangriffe absichern müssen.

Die Cyberattacken ereigneten sich unabhängig voneinander: Im US-Bundesstaat Alabama wurden drei Krankenhäuser des Betreibers DCH Health System mit Erpresser-Malware infiziert, die Daten verschlüsselt und erst nach Zahlung eines Lösegeldes wieder freigibt. In Australien hat es sieben Krankenhäuser im Bundesstaat Victoria erwischt, berichtet die BBC.

Die Folge des Cyberangriffs: DCH Health System gibt an, „alle außer den allerkritischsten Patienten“ wieder wegschicken und an andere Krankenhäuser verweisen zu müssen. In Australien habe man „einige Wahlchirurgie-Termine“ absagen müssen.

Ohne IT bricht schnell Chaos aus
Dort und da haben die Krankenhäuser dieselben Probleme: Durch den Cyberangriff haben die Ärzte keinen Zugriff auf Patientenakten, Terminkalender und Verwaltungssysteme - und dadurch größte Probleme bei der täglichen Arbeit. Weil die Krankenhäuser dadurch beispielsweise keinen Zugriff mehr auf die Kontaktdaten von Patienten haben, ist es schwierig, diese zu kontaktieren.

„Wo es praktisch möglich ist, greift man wieder auf manuelle Systeme zurück, um den Betrieb aufrecht zu erhalten“, heißt es in einem Statement aus Australien. Man setzt dort also nach Möglichkeit wieder auf Stift und Papier statt auf Computer oder Tablet.

„Dieses Problem wird nicht weggehen“
Ähnliche Fälle gab es auch in der Vergangenheit immer wieder - etwa beim großen Ausbruch des mutmaßlich in Nordkorea entwickelten „WannaCry“-Schädlings, der in der ganzen Welt Zigtausende Unternehmen und eben auch einige Krankenhäuser lahmgelegt hat. Die Frequenz der Attacken steigt allerdings an. „Unglücklicherweise werden die Gruppen, die in Computer von Organisationen einbrechen, schnell besser. Und dieses Problem wird nicht mehr weggehen“, sagt der Cybersicherheits-Experte Kevin Beaumont der BBC.

Bester Schutz: Machen Sie Backups!
Sein Rat, der nicht nur für Krankenhäuser und andere sensible Einrichtungen, sondern auch für den PC-Durchschnittsnutzer gilt: Machen Sie Backups! Nur wer seine Daten regelmäßig sichert und auf einem nicht permanent mit dem laufenden System verbundenen Datenträger lagert, kann im Falle eines Ransomware-Angriffs die Daten wiederherstellen. Wer keine Backups macht, ist den Angreifern hingegen ausgeliefert.

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