Spannender Parteitag

ÖVP: Die Stunde der Wahrheit für Manuela Khom

Steiermark
04.07.2025 20:00

Mit drei Wochen Verspätung ist es so weit: Manuela Khom wird am Parteitag offiziell zur neuen Chefin der steirischen ÖVP gewählt. Sie tritt ein schwieriges Amt an – und musste im Vorfeld auch anonyme Angriffe aus den eigenen Reihen abwehren. 

Manuela Khom war die große Überraschung des 16. Dezember 2024, der in die steirische Politik-Geschichte einging. An diesem Tag wurde die erste blau-schwarze Landesregierung in der Steiermark fixiert – mit Turbulenzen in den schwarzen Reihen. Am Abend war, nach stundenlangen Debatten, der bisherige Landeshauptmann Christopher Drexler Geschichte und Landtagspräsidentin Manuela Khom (62) völlig überraschend zu seiner Nachfolgerin gekürt.

Die Murauerin wurde Stellvertreterin von Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) und muss nun mit ihm ein Regierungsprogramm abarbeiten, an dem sie selbst nicht mitgearbeitet hat. Mit ihrer offenen, erdigen Art wirkt sie wie eine Gegenthese zu Drexler. Im Frühjahr kam es dennoch in den eigenen Reihen zu anonymer Kritik an ihrem Stil. Vorgeworfen wurde ihr auch, sich zu wenig von Kunasek zu emanzipieren. Letztlich traute sich aber kein Kritiker aus der Deckung, eine Gegenkandidatur am Parteitag gibt es nicht.

Bundeskanzler Stocker zu Gast
Dieser hätte eigentlich schon am 14. Juni stattfinden sollen, er wurde nach dem Amoklauf in Graz aber um drei Wochen verschoben. Etwa 460 Delegierte der Volkspartei werden am Samstag in Premstätten südlich von Graz erwartet, dazu noch einmal fast ebenso viel Gäste, darunter Bundeskanzler Christian Stocker, der eine kurze Rede halten wird. Natürlich ebenfalls anwesend ist die steirische Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl.

Die Bühne gehört aber in erster Linie Khom. Die große Frage: Wie viel Zustimmung wird sie erhalten? (Bei Drexler waren es 2022 mehr als 98 Prozent.) Die Niederlage bei der Landtagswahl im November hat die Partei tief getroffen, sie ist noch immer in der Findungsphase. Eine „Krone“-Umfrage im Juni zeigte schwächere Werte als bei der Wahl. 

Abgrenzung vom Koalitionspartner
Khom selbst, die durchaus robust für Frauenrechte eintreten kann, versucht sich im Kleinen von der Politik des Koalitionspartners FPÖ abzugrenzen, etwa im Streit mit Slowenien rund um die gesetzliche Verankerung der Landeshymne. Dort besuchte sie kurzfristig das slowenische Außenministerium, um die Gesprächskanäle offenzuhalten. Mit der FPÖ war das nicht abgesprochen.

Der Parteitag wird vom neuen Landesgeschäftsführer Georg Preßler organisiert. Nicht neu gewählt werden die sechs Stellvertreter Khoms: Landesbäuerin Viktoria Brandner, Unternehmer Andreas Herz, Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl, der Hartberger Bürgermeister Marcus Martschitsch, die Lehrerin Helene Silberschneider und die Wundschuher Bürgermeisterin Barbara Walch.

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