Das nie in Betrieb gegangene Atomkraftwerk in Zwentendorf ist derzeit zum fünften Mal Treffpunkt von internationalen Robotikexperten. Beim European Robotics Hackathon stehen im Bezirk Tulln mehrere Tage die robotischen Systeme auf dem Prüfstand. Ausgeführt werden mithilfe von Robotern und Drohnen Proben für den Ernstfall.
Wert gelegt wird dabei auf realistische Szenarien, hieß es am Freitag in einer Aussendung der EVN. Die Veranstaltung geht seit 2017 alle zwei Jahre in Szene. Geschätzt wird das AKW Zwentendorf als Austragungsort aufgrund der gebotenen Möglichkeiten.
Das Kernkraftwerk, dessen Inbetriebnahme durch eine Volksbefragung 1978 gestoppt worden war, ist laut Aussendung fast baugleich mit dem AKW in Fukushima, in dem sich 2011 eine der größten Reaktorkatastrophen ereignete. „Nahezu vollständige Dunkelheit im Gebäude, enge Kurven, schmale Räume, steile Treppen, selbstschließende Türen sowie keine oder nur eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten sind hier Teil der realistischen Ausgangsbedingungen“, wurde betont.
Teams messen sich in drei Kategorien
In diesem Jahr messen sich die internationalen Teams in drei Kategorien. „Kartierung“ umfasst zwei Erkundungsaufgaben, bei der einerseits Strahlung detektiert, gemessen und in einer digitalen Karte markiert, zum anderen eine 3D-Karte des Gebiets erstellt werden muss.
In der Kategorie „Manipulation“ müssen die Teams mit ihrem jeweiligen robotischen System ein Behältnis mit radioaktivem Kühlmittel identifizieren und das entsprechende Ventil schließen. Im Bereich „Suche und Rettung“ werden Nachbildungen von verunglückten Arbeitern im Gebäude verteilt. Sie müssen gefunden und in einen sicheren Bereich gebracht werden, zudem soll eine Markierung der Position auf einer Karte erfolgen.
Konzipiert und entwickelt hat die Aufgaben ein Team des Fraunhofer-Instituts für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie in enger Abstimmung mit dem österreichischen Amt für Rüstung und Wehrtechnik.
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