„Match“ in Minsk

Weißhaidinger: Europas Nummer eins gegen die USA

Sport-Mix
07.09.2019 12:23

Nach dem Hammer von Brüssel steht für Österreichs Diskuswurf-Star Lukas Weißhaidinger Anfang nächster Woche die nächste große Bewährungsprobe auf dem Programm. Der EM-Dritte, sensationeller Zweiter beim Finale der Diamond League, geht sogar als Nummer 1 der Europaauswahl gegen die USA in Minsk in den Ring. „Ich will natürlich meine Papierform bestätigen und um den Sieg mitkämpfen.“

Da Daniel Stahl, Triumphator in Brüssel, aus persönlichen Gründen für Minsk abgesagt hat, ist Luki der aktuell beste Werfer bei dem sogenannten „Match“. Seine 66,03 m, erzielt im letzten Versuch beim Finale der Diamond League, stärken unserem Olympia-Sechsten den Rücken. Eine Top-Platzierung bei diesem Prestigewettkampf in Weißrussland (der Männer-Diskus steigt am Dienstag) wäre natürlich ein weiterer Meilenstein seiner großen Karriere. Vor 50 Jahren hatte Ilona Gusenbauer den Frauen-Hochsprung beim bisher letzten Kontinentalcup Europa gegen die Westliche Hemisphäre in Stuttgart gewonnen. Vielleicht kann Luki an diesen großen Erfolg anschließen ...

Die Sensation von Brüssel war natürlich, dass Lukas Weißhaidinger sogar erstmals Fedrick Dacres (Jam) hinter sich gelassen hat. Dacres, Vorjahressieger der Diamond League, war mit 65,27 m unter Wert geblieben. Was Weißhaidinger auch vor der WM weiteren Auftrieb gibt. Sein Traum, in Doha (27. September bis 6. Oktober) eine Medaille zu gewinnen, ist wieder ein Stück realistischer geworden. Nach dem „Match“ in Minsk folgt vor der WM nur noch ein Start in Ried (13. September). Der Formaufbau passt genau!

Genervt waren Weißhaidinger und Trainer Gregor Högler weiter über das grassierende Gerücht, dass ausgerechnet der Diskuswurf im nächsten Jahr nicht mehr in der Diamond League vertreten sein soll. Die Königsklasse wird neu strukturiert und einige Disziplinen müssen bei einer Verkürzung der Übertragungen dran glauben. Aber ausgerechnet die wohl klassischste aller Leichtathletik-Disziplinen? Der Diskuswurf, schon im alten Griechenland der wohl archaischste Bewerb? Kaum zu glauben.

Der Zufall wollte es, dass Högler und Weißhaidinger ausgerechnet mit dem CEO der Diamond League, Petr Stastny, in der Lounge auf dem Flughafen von Brüssel vor dem Rückflug zusammensaßen - und aus erster Hand die Hintergründe der Umstrukturierung hören konnte. „Entschieden ist noch nichts, das sind alles nur Gerüchte, die Entscheidung fällt erst am 21. Oktober. Wir machen derzeit weltweit Umfragen und werden nach diesen Ergebnissen entscheiden.“

In jedem Fall gehen einige Verbände, darunter Österreichs Leichtathletik-Verband, in die Offensive und legen bei der Diamond League gegen einen möglichen Ausschluss der Diskuswurf Protest ein. Gregor Högler hatte in Brüssel auch mit den Präsidenten des Europäischen Verbandes (Svein Arne Hansen) und der IAAF (Sebastian Coe) darüber diskutiert. Auch sie sagten, es sei nichts entschieden. Abwarten. Und erstmal in Minsk und in Doha zuschlagen.

Olaf Brockmann

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(Bild: KMM)



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