In Wiener Hafen

Radioaktive Abfälle: Öko-Skandal bleibt ungesühnt

Wien
29.05.2019 06:00

Der Fund von Dutzenden Fässern mit radioaktivem Müll im Wiener Hafen - die „Krone“ berichtete ausführlich - sorgte Mitte März für Riesenaufregung. Jetzt der nächste Paukenschlag: Der Umwelt-Skandal bleibt ungestraft, die Staatsanwaltschaft Wien stellte das Verfahren ein. In der Branche herrscht Fassungslosigkeit.

Der Fall sorgte gleichermaßen für Erstaunen und Empörung: Nur wenige Meter vom Donaukanal entfernt, diente ein rostiger Schiffscontainer über knapp zwei Jahre hinweg als Zwischenlager für strahlende Abfälle. Die Fässer – so genannte Radionuklid-Generatoren – stammten aus der Nuklearmedizin.

Eine renommierte Sicherheitsfirma brachte den Stein ins Rollen. Die Polizei nahm schließlich den Container unter die Lupe. Dabei wurde eine schwache radioaktive Strahlung festgestellt. Dennoch dauerte es Wochen, bis die tickende Umweltbombe entschärft und die Fässer zu ihren Erzeugern nach Südafrika bzw. Polen zurückgeschickt wurden.

Firmen führen Geschäfte unvermindert fort
Ins Visier der Ermittler gerieten eine Pharmafirma und ein Transportunternehmen, die sich unter anderem im Auftrag von mehreren Wiener Spitälern um die Lieferung und Entsorgung der Generatoren annahm. Doch trotz des offensichtlichen Öko-Frevels wurde das Verfahren durch die Staatsanwaltschaft Wien nunmehr eingestellt.

Der Grund: Es lag laut Gutachten keine Gefährdung von Umwelt oder Personen vor. In der Branche gehen jetzt die Wogen hoch. Denn insgesamt unterliegt der Umgang mit solchen Risiko-Stoffen strengen Regeln. „Wenn diese ungestraft einfach gebrochen werden können, na dann gute Nacht“, ärgert sich ein Insider.

Kronen Zeitung

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