Steigende Gewaltbereitschaft gegenüber Polizisten und weniger Risiko - nur zwei Gründe, weshalb heimische Polizisten ab 2020 mit einer neuer Munition ausgestattet werden. Die sogenannte Deformationsmunition habe höhere Wirksamkeit bei einem Treffer, würde parallel aber „weniger Schaden anrichten“.
1920 Attacken gegen Polizisten wurden 2018 zur Anzeige gebracht - die Gewaltbereitschaft gegenüber Beamten ist in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen. Unter anderem aufgrund dieser alarmierenden Entwicklung reagiert nun Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) - mit einer neuen Spezial-Einsatzmunition für seine Polizisten.
Insgesamt 1,6 Millionen Kugeln
Noch im 2. Quartal 2019 soll die europaweite Ausschreibung starten. Bis spätestens Juni 2020 dürften die knapp 1,6 Millionen benötigten Kugeln für die Dienstwaffen Glock 17 und Steyr MP 88 dann geliefert sein. Gesamtkosten des Munitionsbedarfs für vier Jahre: rund 800.000 Euro.
Höhere Energieabgabe, geringere Durchschlagskraft
Doch was macht diese Munition so besonders? Im Vergleich zu den derzeit eingesetzten Kugeln erzielt ein Treffer eine höhere Energieabgabe im Körper (höhere Wirksamkeit) - parallel ist die Durchschlagskraft der sogenannten Deformationsmunition aber geringer. Bedeutet: Die gesundheitlichen Folgen für eine getroffene Person sind im Regelfall weniger schwerwiegend - und: Die Gefahr einer wieder austretenden Kugel wird minimiert, wodurch das Risiko für unbeteiligte Personen sinkt.
Auch bleifreie Trainingsmunition
Auch eine neue Trainingsmunition soll angeschafft werden. Die ebenfalls - wie die neuen Einsatzkugeln - bleifrei hergestellt wird und die Schadstoffbelastung für den Waffenbesitzer deutlich reduziert.
Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung
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