Erkennen und umgehen

Preis-Tricks in Online-Shops: So wehren Sie sich!

Digital
30.03.2019 06:01

Wer online Reisen bucht oder ganz profane Dinge einkauft, muss damit rechnen, dass Shop oder Buchungsplattform den Preis dynamisch anpasst und dem einen Nutzer günstigere Tarife anbietet als dem anderen. „Dynamic Pricing“ nennen Fachleute diese oft als ärgerlich empfundene und von Konsumentenschützern viel kritisierte Praxis. Die Digital-Redaktion erklärt Ihnen hier, wie das funktioniert - und wie sie die Preis-Tricks im Online-Handel umgehen.

Buchungsplattformen tun es. Online-Shops ebenso. Kein Wunder: Für Händler jeder Art ist beim Dynamic Pricing viel Geld zu holen. Schafft man es, dem Kunden jenen Preis zu verrechnen, bei dem man maximal verdient und der Kunde gerade noch zuschlägt, lassen sich Umsätze und Gewinne steigern. Doch dafür muss man die Kunden gut kennen.

Wir verraten Ihnen, mit welchen Tricks Online-Anbieter Sie durchleuchten:

  1. Oft sind Preise abhängig vom Endgerät. Wer eine Website mit einem teuren Apple-Smartphone aufruft, kann höhere Preise als ein PC-Nutzer zu sehen kriegen.
  2. Die Tageszeit entscheidet: Wenn gerade viele Menschen online shoppen, können die Preise höher sein als zu Randzeiten. Zudem gibt es auch übliche saisonale Schwankungen.
  3. Über Cookies und Benutzerkonten wird das Kauf- und Suchverhalten ausgewertet, bei Cookies auch ohne Anmeldung. Das Wissen über Ihre Begehrlichkeiten kann dann in die Preisgestaltung einfließen - auch subtil, zum Beispiel als Rabatt.
  4. Preise können länderspezifisch variieren. Über die IP-Adresse erfahren Händler, woher der Kunde stammt und können die Preise der vermuteten Kaufkraft anpassen.
  5. Tracking-Links verraten Händlern, wenn jemand ihre Website von einer anderen Seite aus besucht. Das signalisiert prinzipiell größeres Interesse und kann zur Preisgestaltung genutzt werden.

Die gute Nachricht: Wer sich darüber im Klaren ist, dass Preise im Internet sich schnell verändern, kann den Spieß auch umdrehen, Dynamic Pricing aufdecken und versuchen, den Preis zu drücken.

Mit diesen Verhaltensweisen entlarven Sie Preis-Tricks: 

  1. Rufen Sie das Angebot vor dem Kauf mit mehreren Geräten - PC und Smartphone - auf, um die Preise zu vergleichen. Tauschen Sie keine Links zwischen den Geräten, nutzen Sie am Handy die Mobilfunkverbindung, damit Ihre Geräte verschiedene IP-Adressen erhalten.
  2. Nutzen Sie Preissuchmaschinen wie Geizhals oder Idealo. Die durchsuchen eine Vielzahl von Online-Shops nach dem günstigsten Angebot. Bei Flügen und Hotels durchsuchen etwa Trivago, Kayak, Skyscanner oder Momondo verschiedenste Buchungsplattformen.
  3. Wer einem Shop vorgaukeln will, er sei in einem anderen Land, nutzt einen VPN-Dienst und ändert seine IP. Das erledigen kostenpflichtige Anbieter oder, wenn die Verbindung nicht so schnell sein muss, der Browser Opera. Er hat einen Gratis-VPN-Dienst eingebaut.
  4. Rufen Sie das Angebot auf, ohne sich im Online-Shop anzumelden. Löschen Sie zuvor im Browser alle Cookies oder nutzen Sie gleich einen anderen Browser für diesen Besuch. Vergleichen Sie: Ist der Preis höher, wenn Sie angemeldet sind?
  5. Wenn Buchung oder Kauf nicht dringlich sind: Verfolgen Sie eine Zeitlang die Preisentwicklung. Bei Flügen kann der Preis zum Beispiel am Wochenende niedriger sein. Da buchen keine Geschäftsreisenden, die höhere Preise zu zahlen bereit wären.
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