Nach Disco-Tragödie

Kein Pfefferspray in Städten Italiens zu Silvester

Ausland
22.12.2018 14:54

Mehrere italienische Städte verbieten zu Silvester Pfefferspray. Nach der Massenpanik in einer Diskothek in der Adria-Hafenstadt Ancona vor zwei Wochen (siehe Video oben), bei der sechs Menschen - großteils Jugendliche - zu Tode gequetscht wurden, haben die Bürgermeister mehrerer Städte eine Verordnung erlassen, mit der sich strafbar macht, wer bei Events zum Jahreswechsel Reizgas bei sich hat. Vorgesehen sind Geldstrafen bis zu 500 Euro.

Die Verordnung gilt in mehreren Gemeinden, darunter Florenz, Mailand und Bologna. Sie wurde in einigen Kommunen mit einem Böller-Verbot verbunden. Damit will man sichere Silvesterfeiern auf Straßen und Plätzen garantieren.

„Pfefferspray ist längst zum Angriffsmittel geworden“
Einige Politiker forderten ein darüber hinausgehendes Verbot, zu Silvester Reizgas zu verkaufen. Pfefferspray sei längst nicht nur ein Verteidigungs-, sondern sei zum Angriffsmittel geworden, argumentieren sie. Dagegen wehrt sich Innenminister Matteo Salvini. Pfefferspray diene laut dem italienischen Gesetz zur Selbstverteidigung. Jeder Missbrauch müsse zwar bestraft werden, man dürfe Reizgas jedoch nicht verbieten.

Fünf Jugendliche und eine Mutter starben bei Disco-Drama
Pfefferspray war laut den Ermittlern Auslöser einer Massenpanik in der Diskothek Lanterna azzurra (Blaue Laterne) unweit von Ancora. Bei dem Unglück vor dem Auftritt des italienischen Rap-Stars Sfera Ebbasta starben fünf Jugendliche und eine Mutter. Dutzende Besucher wurden verletzt. Ein Jugendlicher aus Ancona soll die Tragödie ausgelöst haben. Geprüft wird noch, ob zu viele Tickets verkauft wurden und ob das Lokal überfüllt war.

Reizgas als beliebtes Mittel, Chaos auszulösen
Immer wieder soll es Berichten zufolge zuletzt in Discos mit vielen Besuchern vorgekommen sein, dass Personen mit Reizgas versuchten, Chaos auszulösen, um Menschen zu bestehlen, hieß es. Dies war auch beim Public Viewing des Champions-League-Finales im Juni 2017 in Turin der Fall. Bei der damaligen Panik waren 1500 Menschen verletzt worden, eine Frau war an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben. Auch bei mehreren Rap-Konzerten in Italien wurde Reizgas gesprüht.

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