Schwere Vorwürfe:

Los von dem „System Schwarz“

Kärnten
19.12.2018 11:00
Da standen sie, die aktuell höchsten Würdenträger der Katholischen Kirche Kärntens, und rechneten mit ihrem Ex-Chef, Bischof Alois Schwarz, ab. Mehr noch, das war das bewusste Missachten der Befehle aus Rom und ein Zeichen für Transparenz und Aufklärung. Es war ein „Los vom Rom“ und „Los von Schwarz“.

Nichts wurde es aus „Roma locuta, causa finitia“. Rom hatte ja gesprochen und die Veröffentlichung des Prüfberichts verboten. Der Fall eskaliert trotzdem. Die mutige Kirchenspitze um Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger verfasste eine Erklärung, die in früheren Zeiten zum Vorwurf der Ketzerei geführt hätte – mit allen Folgen:

…„Es scheint berechtigt, vom System Schwarz zu sprechen.“
…„...sorgt die Beziehung des Bischofs zur früheren Leiterin des Bildungshauses St. Georgen für Gerede...“
…„Bischof Schwarz war durch das Abhängigkeitsverhältnis ... von den Launen seiner Vertrauten geleitet.“
…„Es werden an Bischof Schwarz Regressforderungen gestellt.“ (Bilanzminus 2017: 1,7 Millionen Euro)
…„Die zuständigen Stellen, die Nuntiatur in Wien, auch Kardinal Schönborn sowie die Salzburger Metropoliten kennen seit Jahren das System Schwarz.“
…„Die Bischofskonferenz hat spätestens seit 2008 Kenntnis von den Zuständen in Kärntens Kirche.“

Guggenberger und weitere Mitglieder des Domkapitels, das ist das Beratergremium eines Bischofs, entschuldigten sich in vielfacher Weise, bei den Gläubigen, den Priestern, den willkürlich gekündigten Mitarbeitern der Diözese und jenen, die von sich aus gingen.

Hofer nach Kärnten?


Derzeit verdichten sich Gerüchte, wonach der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer kurz- oder mittelfristig den durch das Konkordat benötigten Segen des Ministerrates zur Ernennung zum neuen Kärntner Bischof erhalten könnte.

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