Gebi Mair, Klubobmann der Tiroler Grünen, geht auf Konfrontationskurs mit dem einstigen Koalitionspartner ÖVP. Für seine Zustimmung zur Ehrung von Landeshauptmann a. D. Günther Platter wollte er offenbar einen Deal eingehen. Die Volkspartei spricht von „Rache“.
Mit einer Reihe widerborstiger Anfragen will Grünen-Chef Gebi Mair in dem am Mittwoch startenden Mai-Landtag punkten: „Inserate in den Medien des Bauernbundes“, „Amigo-Wirtschaft bei Kindergartenbau in Umhausen“, „Welche Quellen im Oberen Gericht sind durch das Kraftwerk GKI versiegt?“, „Weitere Ungereimtheiten in der Tourismusabteilung“ lauten die gar garstig klingenden Titel seiner grünen Anfragen.
So wie ich Günther Platter kenne, würde er Fritz Dinkhauser als Ehrenringträger ohne eine Sekunde nachzudenken den Vortritt überlassen.
Grünen-Chef Gebi Mair
Bild: Birbaumer Christof
Ehrenring für LH a. D. Günther Platter
Noch mehr Unmut vonseiten der ÖVP zog er sich aber mit seiner Initiative gegen die geplante Verleihung des Ehrenringes des Landes Tirol an LH a. D. Günther Platter zu. Man möge doch stattdessen lieber Fritz Dinkhauser ehren, den Ex-AK-Präsident und Gründer der Liste Fritz, der vor kurzem seinen 85er feierte und sich zeitlebens sozial engagierte.
Mit seiner Haltung in der Causa Agrargemeinschaften habe er zudem „das Land mit Demokratie durchlüftet“. „So wie ich Günther Platter kenne, würde er Fritz Dinkhauser als Ehrenringträger ohne eine Sekunde nachzudenken den Vortritt überlassen“, sagte Mair. Die Landtagssitzung dazu am Mittwochabend wird nicht öffentlich sein.
Offenbar ist der grüne Klubobmann auf Rache aus, weil die ÖVP immer auf Ingrid Felipe als verlässliche Partnerin gesetzt und Gebi Mair nie den Sprung in ein Regierungsamt geschafft hat.
ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf
Bild: Birbaumer Christof
„Halte Vorgehen für peinlich und enttäuschend“
Mit Unverständnis reagiert ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf: „Für Mair ist die Auszeichnung verdienter Persönlichkeiten reine Verhandlungsmasse. In den Gesprächen mit mir wollte er eine Zustimmung der Grünen zur Verleihung des Ehrenrings an Günther Platter erpressen, indem er grün-ideologische Inhalte durchbringen wollte. Ich habe ihm unmissverständlich mitgeteilt, dass darüber nicht verhandelt wird. Entweder Günther Platter hat für die Grünen, die fast zehn Jahre als sein Regierungspartner die gute Arbeit mitgetragen haben, eine Ehrung verdient oder eben nicht“. Persönlich halte er das Vorgehen von Mair „für peinlich und enttäuschend“. „Offenbar ist der grüne Klubobmann auf Rache aus, weil die ÖVP immer auf Ingrid Felipe als verlässliche Partnerin gesetzt und Gebi Mair nie den Sprung in ein Regierungsamt geschafft hat.“
Kinderbetreuung: Vom Leuchtturm zum „schwarzen Loch“?
Auftakt bildet am Mittwoch die Fragestunde: „Von der Vermittlung zur Verbitterung: Auf welche Verschlechterung müssen sich die TirolerInnen in der Kinderbetreuung einstellen?“ Initiator: ebenfalls die Grünen.
Die Neos wollen von LH Anton Mattle wissen, „wann der Tiroler Förderdschungel endlich gelichtet wird“. Die Liste Fritz dürfte dazu interessante Zahlen präsentieren: „Jeden Tag eine Unternehmensinsolvenz – die Alarmglocken schrillen.“ Das Land solle Kleinbetrieben Hilfestellungen beim Abrufen der sehr unterschiedlichen und oftmals kaum durchschaubaren Förderungen zur Seite stellen. „Stopp des Familiennachzuges“ (VP-LA Appler an VP-LR Astrid Mair) und „Gemeindefusionen: Ist-Stand und Ausblick“ (FP-Chef Abwerzger an LH Mattle) dürfte sich diesmal nicht mehr ausgehen.
Das Thema der Aktuellen Stunde lautet diesmal auf Antrag der FPÖ „Baulandmobilisierung versus Schutz des Grundrechts auf Eigentum“ und behandelt auch die jüngst in Innsbruck beschlossenen Bausperren.
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