Papa-Power

Hirscher zum 60er: „Völlig narrisch und verrückt“

Wintersport
08.12.2018 18:17

Marcel Hirscher hat seinen 60. Weltcupsieg im alpinen Skirennsport als „surreal“ bezeichnet. „Das ist unbeschreibbar“, sagte der 29-jährige Salzburger nach dem Premierensieg am Samstag im Riesentorlauf in Val d‘Isere. „Marcel hat vielleicht auch die Vater-Power“, stellte Dauerrivale Henrik Kristoffersen schmunzelnd fest, dass der Salzburger mit dem Kind eher noch schneller geworden ist.

Hirscher nahm sich in Val d‘Isere kurz Zeit, über seine Karriere nachzudenken. 2009 gewann er in Hochsavoyen sein erstes Rennen. „Nie wirklich krank, nie verletzt, nie ausgefallen. Ich habe jedes Rennen fahren können, das ich wollte. Das ist, glaube ich, schon richtig viel Grund zum Danke sagen.“ Die Vorhersage einer Weltcupsieg-Anzahl in dieser Höhe hätte er zum Beginn seiner Karriere als „völlig narrisch und verrückt“ abgetan. „Das wäre ein Wahnsinn, wenn man von so etwas ausgehen könnte.“

„Maß der Dinge“
ÖSV-Rennsportleiter Andreas Puelacher verneigte sich. „Marcel ist einfach das Maß der Dinge im Riesentorlauf. Vor allem, wenn die Bedingungen so sind, wenn es richtig schwer und anspruchsvoll ist, dann ist Marcel zur Zeit wahrscheinlich kaum zu schlagen.“ Die Erwartungshaltung von Hirscher zu Saisonbeginn war wegen seiner veränderten Familienverhältnisse gering. Trotzdem fährt er der Konkurrenz wieder um die Ohren. „Er ist ein Profi. Wenn Marcel am Start steht, wird er zum Renntiger. Holt alles raus, was zum Rausholen ist. In der Form ist er ganz, ganz schwer zu schlagen“, meinte Puelacher.

„Skifahren nicht mehr das Wichtigste“
Das Schöne sei, dass er mittlerweile nicht mehr groß herumrechne, sondern einfach richtig angreife, sagte Hirscher über seinen deutlichen Sieg vor seinem norwegischen Dauerrivalen Kristoffersen. Die aktuelle Lockerheit komme daher, dass es gut laufe. „Da gibt es keinen Grund zum Nervöswerden. Aber Skifahren ist sicher nicht mehr das Wichtigste. Ich habe alles erreichen dürfen, was ich mir jemals erträumt habe in dem Sport. Alles was dazukommt, ist wahnsinnig klass. Aber wenn es mal nicht mehr so sein sollte, dann kann man es auch nicht ändern. Der Wille ist da, aber nicht mehr der Zwang.“

„Es ist ganz unglaublich“
Hirscher rechnet damit, dass Kristoffersen im Laufe der Saison noch ein schwierig zu schlagender Gegner werden wird. „Henrik ist brutal bei der ganzen Geschichte dabei. Ihm gehört sicher die Zukunft. Er ist ein begnadeter Skifahrer, das ist nur eine Frage der Zeit.“ Der Norweger war nach Fehlern im ersten Durchgang zufrieden mit Endrang zwei. „Nach dem ersten Lauf war es mit dem Sieg vorbei. Heute war Marcel besser, er ist im Moment der beste Skifahrer der Welt.“ Er frage sich, ob der Zuschauer daheim wirklich wisse, wie stark Marcel sei. „Es ist ganz unglaublich. Ich probiere alles, das ich kann.“

Neuer Kampf am Sonntag
Es sei ein Fight, der sich am Sonntag im Slalom fortsetzen werde. Die Vorzeichen sagen allerdings nochmals schwierigere Bedingungen voraus. „Mit taugt es extrem, wie es jetzt gerade schneit, weil ich ein schneebegeisterter Mensch bin“, meinte Hirscher über den Dauer-Schneefall in Val d‘Isere. „Aber wenn ich mir vorstelle, dass es bis morgen achtzig Zentimeter schneit, dann wird das sicher spannend. Ich hoffe, dass es ein Rennen gibt. Aber es soll fair sein und nicht gefährlich werden. Für die ganzen Arbeiter wird es sicherlich wieder eine lange Nacht.“ Die Strecke wurde bereits verkürzt.

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(Bild: KMM)



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