Hunderte Ziegen dürfen derzeit im US-Bundesstaat Washington einen Helikopter-Flug genießen. Die Tiere sind im Olympic National Park zu einem Problem geworden: Unter anderem wurden Besucher des Parks immer wieder von den aggressiven Vierbeinern angegriffen. Ein Mann war bei so einer Attacke sogar gestorben. Deswegen werden ein Großteil der Tiere von einem auf solche Fälle spezialisierten „Umzugsunternehmen“ an einen anderen Ort umgesiedelt.
Eigentlich gehörten die weißen Bergziegen noch nie in den Nationalpark. In den 1920er-Jahren wurden sie laut „Washington Post“ in die Gegend eingeführt, um der dichten Vegetation Herr zu werden. Doch die Tiere wurden im Lauf der Jahrzehnte zu einer regelrechten Plage.
Denn nicht nur die Natur begann, unter der großen Population zu leiden: Die eigentlich entzückenden, flauschigen Bewohner stellten auch eine Gefahr für die zweibeinigen Besucher des Nationalparks dar. Im Jahr 2010 wurde ein 63-jähriger Wanderer von einer aggressiven Ziege angegriffen - obwohl der Sportler in einer Gruppe von zwei anderen Menschen unterwegs war.
90 Prozent werden umgesiedelt, der Rest erschossen
Nun will man die Tiere in einer aufwändigen, jahrelang geplanten Aktion loswerden. Damit die Bergziegen den Flug gut überstehen, bekommen sie eine Beruhigungsspritze und eine Augenbinde verpasst. Man rechnet damit, etwa 90 Prozent der Population auf diese Art und Weise innerhalb von zwei Wochen in einen Wald übersiedeln zu können. Der Rest soll im Laufe von drei bis fünf Jahren erschossen werden.
Menschen sind für die Bergziegen „Salzstreuer“
Doch warum greifen die Ziegen überhaupt Menschen an? Die Vierbeiner suchen in ihrem natürlichen Habitat nach Salz, im Olympic National Park gibt es allerdings keine natürlichen Salzquellen. Einige Ziegen haben daher „Menschen als Quelle von Salz durch Urin und Schweiß zu assozieren“, erklärte die Naturschutzbehörde der „Washington Post“. Dass manche Wanderer Ziegen teilweise mit der Hand gefüttert hätten, habe das Problem noch verstärkt.
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