Alexa, Siri & Co.

Sprachassistenten: Tech-Riesen ringen um Vormacht

Elektronik
30.08.2018 08:37

Alexa? Ok Google? Siri? Hey Cortana? Hi Bixby? - So werden die weltweit bekanntesten Sprachassistenten zum Leben erweckt. Entsprechend aktiviert und vernetzt, geben sie auf Zuruf Auskunft über das Wetter, spielen Musik ab, schalten Lampen ein und aus oder kaufen ein. Sprachbefehle gelten in der Unterhaltungsbranche als das neue Non-Plus-Ultra. Entsprechend viel Geld stecken die größten Technologiekonzerne Amazon, Google, Apple, Microsoft sowie Samsung in das Ringen um die Vorherrschaft in dem Wachstumsmarkt. Bisher macht der weltgrößte Online-Händler Amazon das Rennen.

Er bringt dem Marktforschungsinstitut Canalys zufolge rund die Hälfte aller verkauften Sprachassistenten an den Kunden. Die Canalys-Analysten gehen davon aus, dass die Zahl der Sprachassistenten weltweit bis Ende des Jahres auf 100 Millionen steigt und sich damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Ende 2020 sollen in den Haushalten dann bereits 225 Millionen Assistenten stehen. Viele der Anbieter sind auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin, die den Trend zur Sprachsteuerung in den Mittelpunkt stellt.

„Hier entsteht gerade ein neuer Milliardenmarkt“
„Wir erleben gerade den rasanten Aufstieg intelligenter Sprachassistenten“, sagt Christopher Meinecke vom Branchenverband Bitkom. Diese seien im Bewusstsein der Bürger inzwischen angekommen. Künftig würden sich immer mehr Geräte wie selbstverständlich mit der Stimme steuern lassen. „Hier entsteht gerade ein neuer Milliardenmarkt.“ Mehr als jeder Vierte (27 Prozent) kann sich demnach vorstellen, künftig per Sprache Geräte zu bedienen. Aktuell steuern 37 Prozent der Nutzer ihre Smart-Home-Anwendungen mit der Stimme.

KI soll Sprachassistenten mitdenken lassen
„Sprachsteuerung wird für Verbraucher in dem Moment interessant, wenn das Gerät nicht mehr nur Kommandos entgegennimmt, sondern mitdenkt. Wir haben so viel in unserem Leben zu tun, dass wir Hilfe wirklich gut gebrauchen können“, sagt der Experte für Sprachassistenten, John Grotting, von der Innovations- und Designberatung Fjord. 
Ermöglichen soll das künstliche Intelligenz. So kann Googles Assistant inzwischen Anrufe übernehmen und Friseurtermine vereinbaren. Eher als charmante Ablenkung und Entspannung haben die US-Amerikaner kürzlich das neue Feature „Tell me something good“ (Teile mir etwas Gutes mit) eingeführt. Nach entsprechender Aufforderung gibt es eine Zusammenfassung ausschließlich positiver Nachrichten.

Künftig Sprache statt Smartphone
Wie viele andere ist sich Gartner-Expertin Annette Zimmermann sicher, dass es sich bei der Sprachsteuerung um eine Welle handelt, die erst anläuft und nun immer stärker wird. „In vielen Situationen, in denen wir heute noch das Smartphone benutzen, werden wir in Zukunft Sprache einsetzen“, sagt Zimmermann. Ein Abgesang auf das Alleskönnergerät ist trotzdem nicht angebracht. Bis Sprachassistenten dem Smartphone weitere Aufgaben abnehmen können, muss noch einiges geschehen. Grotting sagt, dass sich viele Anwendungen - auch Skills genannt - noch nicht durchgesetzt haben: „Hier sind die Geschäftsmodelle noch unklar.“

Während beispielsweise viele Menschen bereits regelmäßig übers Smartphone einkaufen, bleiben sie vor dem Sprachassistenten stumm. Laut der US-amerikanischen Technologieplattform „The Information“ haben von rund 50 Millionen Alexa-Nutzern nur rund 100.000 jemals ein Produkt per Sprachbefehl geordert.

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