Bei Schnee und Sturm

Erschöpft! Sechstägige Bergtour endet an Tag eins

Tirol
08.07.2025 08:40

Der Grat zwischen Sommer und Winter ist schmal, ebenso jener zwischen tatsächlichem Können und Selbstüberschätzung – besonders auf den Bergen! Das bekam am Montag eine deutsche Bergsteigergruppe im Tiroler Ötztal zu spüren. Eine geplante sechstägige Tour endete für ein Mitglied bereits nach wenigen Stunden mit totaler Erschöpfung. Eine schwierige Bergung war die Folge – Schneesturm inklusive!

Von der Bielefelder Hütte in Hochoetz aus brach die vierköpfige Tourengruppe – drei Frauen im Alter von 38, 41 und 47 sowie ein 39-jähriger Mann – gegen 8 Uhr zu ihrem geplanten sechstägigen Bergabenteuer auf. Die erste Etappe sollte über den konditionell und technisch anspruchsvollen Wilhelm-Oltrogge-Weg zur Schweinfurter Hütte in Niederthai führen. 

Notruf wegen Erschöpfung abgesetzt
Zunächst lief auch alles nach Plan – das änderte sich aber am späten Nachmittag. „Etwa 200 Meter unterhalb der Niederreichscharte, im Gemeindegebiet von Umhausen, setzte die Gruppe um 16.27 Uhr einen Notruf wegen eines Erschöpfungszustands der 38-Jährigen ab“, berichtet die Polizei.

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Der Polizeihubschrauber musste aufgrund des schlechter werdenden Wetters im Kühtai den Anflug abbrechen.

Die Ermittler

Schlechtwetterfront zog auf
Die Bergrettung Umhausen wurde daraufhin via Leitstelle zu dem Einsatz alarmiert – zudem sei aufgrund der exponierten, abgelegenen Lage und der aufziehenden Schlechtwetterfront der Polizeihubschrauber Libelle Tirol angefordert worden. „Dieser musste jedoch aufgrund des schlechter werdenden Wetters im Kühtai den Anflug abbrechen.“

Da der schnellste Weg zum Einsatzort über die Kraftwerksbaustelle im Längental im Kühtai erfolgt, wurde schließlich die ortszuständige Bergrettung Oetz zu dem Einsatz nachalarmiert. „Mehrere Bergretter stiegen zu Fuß vom im Bau befindlichen Speicher aus zu den in Not geratenen Deutschen auf und konnten diese gegen 19.30 Uhr erreichen“, schildern die Ermittler weiter.

Winterlicher Einsatz für die Bergretter im Juli.
Winterlicher Einsatz für die Bergretter im Juli.(Bild: Bergrettung Oetz)

Schnee, Regen, Graupelschauer, Wind
Doch dann die nächste Hiobsbotschaft: Auch der nachalarmierte Notarzthubschrauber musste aufgrund der Wetterverhältnisse den Einsatz abbrechen. „Da somit keine Rettung aus der Luft möglich war, stiegen die Bergretter unter widrigsten Bedingungen bei Schneefall, Regen, Graupelschauern und starkem Wind mit den vier Personen zur Baustelle des Längentalstausees ab, wo sie etwas unterkühlt, jedoch unversehrt gegen 23 Uhr bei den Fahrzeugen ankamen“, schildert die Polizei.

Endgültig beendet war der Einsatz für die Bergretter dann um 0.30 Uhr.

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