Zuvor Köpferollen

Trump will der Ukraine doch weiter Waffen schicken

Außenpolitik
08.07.2025 07:31

Kehrtwende beim Waffenlieferungsstopp der USA an die Ukraine: US-Präsident Donald Trump kündigte an, dass das von Russland angegriffene Land nun doch weiter Lieferungen erhalten soll. Zuvor musste der ukrainische Präsident seine Botschafterin in den USA feuern, um Trump zu beschwichtigen.

Die Ukraine werde von Russland sehr hart getroffen und müsse sich verteidigen können, sagt Trump vor Journalisten im Weißen Haus. Es werde sich vor allem um defensive Waffen handeln.

Erst vergangenen Dienstag war bekanntgeworden, dass die USA die Lieferung einiger bereits zugesagter Waffen – darunter auch Flugabwehrraketen – gestoppt haben. Doch nun kam der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj der USA einem Medienbericht zufolge offenbar bei einer wichtigen Personalentscheidung entgegen. 

Die „Financial Times“ berichtete unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen, Selenskyj und Trump hätten in einem Telefonat die Ablösung der ukrainischen Botschafterin in den USA, Oxana Markarowa, vereinbart. Ihre Teams würden weitere Beratungen über mögliche Kandidaten durchführen, die von beiden Seiten geprüft werden sollten. Markarowa, die seit 2021 als Botschafterin in Washington arbeitet, wurde von einigen Republikanern eine zu große Nähe zu den Demokraten vorgeworfen.

Oxana Markarowa muss ihren Sessel in Washington räumen.
Oxana Markarowa muss ihren Sessel in Washington räumen.(Bild: APA/2024 Getty Images)

Entlassung als Beschwichtigungsversuch?
Ihre Entlassung könnte ein Versuch Selenskyjs sein, Trump mit Blick auf die in der Vorwoche zurückgehaltenen Waffenlieferungen in einer für die Ukraine heiklen Zeit zu beschwichtigen. Darüber hinaus greift Russland das Land derzeit massiv mit Drohnen und Raketen an.

In der kommenden Woche will Selenskyj die Personalie Markarowa im Rahmen einer großen Kabinettsumbildung bekanntgeben, wie die Zeitung unter Berufung auf Kreise berichtete. Seit Beginn des Krieges hat Selenskyj sein Kabinett bereits mehrfach umgebildet.

Mehrere Kandidaten für Botschafterposten
Ein ranghoher ukrainischer Beamter sagte der Zeitung, Selenskyj wolle einen „guten Verhandlungsführer“ als Botschafter ernennen. Kandidaten für die Nachfolge sollen dem Bericht zufolge unter anderem der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal und Verteidigungsminister Rustem Umjerow sein.

Der ehemalige EU-Diplomat in Kiew, Balazs Jarabik, sagte der Zeitung, die personellen Veränderungen seien eine bekannte Reaktion auf den wachsenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Druck. „Die Umbildung deutet nicht auf eine Änderung der strategischen Ausrichtung hin, sondern scheint darauf abzuzielen, die Unzufriedenheit einzudämmen, ein Gefühl der Erneuerung zu vermitteln und die Kontrolle inmitten des wachsenden Drucks an mehreren Fronten aufrechtzuerhalten.“

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Moskaus Militär versucht seit Wochen, die Flugabwehr des Nachbarlandes zu überlasten.

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