Vergessen und teuer

Wirklich wahr: Bund betreibt Skiverleih

Österreich
18.08.2018 06:00

Es klingt skurril - und ist es auch: Der Bund betreibt einen Skiverleih. Das Relikt stammt aus dem Jahr 1948, es sollte bedürftigen Kindern die Teilnahme an Schulskikursen ermöglichen. Heute wird der Verleih so gut wie nicht mehr genützt, verschlingt aber viel Geld. Bildungsminister Heinz Faßmann stoppt nun diese überholte Praxis.

Der Skiverleih, der in früheren Zeiten durchaus einmal sinnvoll war, ist im Laufe der Jahre in Vergessenheit geraten - im Ministerium, aber auch in den Schulen. Erst durch eine Übersiedlung, die auch die Anschaffung von neuen, teuren Schleifgeräten und Aufbewahrungssystemen notwendig gemacht hatte, ist man im Unterrichtsministerium auf den Skiverleih gestoßen.

Minister Faßmann zieht Notbremse
Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) zieht nun die Notbremse und fixiert das Aus für das Relikt, das schon längst nicht mehr gebraucht wird. Die Miete für das neue Objekt in Wien-Erdberg für ein Jahr in der Höhe von 140.000 Euro ist zwar schon bezahlt, ebenso etliche Umbauarbeiten für 350.000 Euro. Dennoch rechnet das Ministerium durch den Verleih-Stopp mit Einsparungen von mehr als einer Million Euro.

Zusammenarbeit mit Händlern verbessern
Faßmann betont, dass sozial schwache Schüler, die Unterstützung beim Ausborgen der Skiausrüstung benötigen, diese auch bekommen. Das Ministerium will mit den professionellen Händlern besser zusammenarbeiten und spezielle Angebote für Bedürftige schaffen.

Beim Skiverleih des Bundes, der sich nur auf Ostösterreich beschränkt hat und der von den Schulen kaum mehr genutzt worden ist, waren insgesamt 22 Personen beschäftigt. Oder besser sehr unterbeschäftigt. Diese Mitarbeiter sollen nun andere Posten, etwa Platz- oder Schulwarte, bekommen.

Doris Vettermann, Kronen Zeitung

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