40 Meter abgestürzt

Hund „Balu“ fand vermissten Wanderer – gerettet

Salzburg
15.06.2018 14:14

Schwer verletzt überlebte ein Wiener (71) nach einem 40-Meter-Absturz eine Nacht an einem Bachufer in einem Graben im Gasteiner Kötschachtal in Salzburg. Nach 18 Stunden stöberte Bergrettungshund „Balu“ den Vermissten auf. Dieser hatte es zuvor noch geschafft, per Handy seine Ex-Frau zu alarmieren.

Die Erleichterung über die gelungene Hilfeleistung, aber auch die Erschöpfung stand den 30 Bergrettern ins Gesicht geschrieben, als sie am Freitag ins Tal zurückkehrten. Um 6 Uhr waren sie zur Suche aufgebrochen.

Sperre übersehen
Der Wiener (71) war am Donnerstag um 13 Uhr von seinem Appartement in Bad Gastein aus zu einer Wanderung ins Kötschachtal aufgebrochen. Über den Wasserfallweg gelangte er nach Bad Bruck. Irgendwann dürfte der Mann eine Sperre übersehen haben. Er geriet in ein Gebiet, in dem ein Erdrutsch den Weg weggerissen hatte. Der Wiener stürzte schließlich gegen 15 Uhr knapp 40 Meter über Geröll ab bis zur Köschachtaler Ache. Dort blieb er auf den Steinen am Ufer schwer verletzt  liegen. „Es war am Donnerstag in Gastein sehr schön, in der Nacht hat es trotzdem auf zehn Grad abgekühlt“, so der Bad Gasteiner Bergrettungschef Roland Pfund.

Der Wiener ist aber offenbar ein Kämpfer. Er überstand die kalte Nacht am Bachufer. Kurz vor 6 Uhr früh hatte er sogar so viele Kräfte gesammelt, dass es ihm gelang, seine Ex-Frau via Handy zu alarmieren. Er konnte nicht deutlich sprechen, ihr wurde aber klar, dass er verletzt ist. Außerdem hörte sie das Rauschen des Wassers.

Hund führte Retter auf richtige Fährte
Die Polizei ließ das Handy des Mannes anpeilen. Es war zuletzt bei einem Masten in Hofgastein eingeloggt. Deswegen begann die Suche unter der Leitung von Gerhard Kremser dort. Alle Wege entlang von Bächen wurden abgesucht. Zusätzlich war Bergretter Tom Zeferer mit seinem Personensuchhund unterwegs. Dieser nahm bei der Pension des Wieners seine Spur auf und führte die Helfer schließlich auf die richtige Fährte - über den Wasserfallweg nach Bad Bruck und weiter. „Als sich der Hund nur mehr gedreht hat, wussten wir, da sind wir richtig. Das war in der Nähe der Ache“, so Roland Pfund.

Der Vierbeiner seiner Tochter Conny Pfund-Stockinger, „Balu“, stöberte den Wiener schon Minuten später, gegen 9.20 Uhr, am Ufer der Ache auf. „Wir haben ihn schnell dort weggebracht, weil nach dem Erdrutsch weitere Abgänge drohten.“ Der Wiener wurde schließlich mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Schwarzach geflogen.

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