Bitte um Ruhe!

Rehe und Hirsche brauchen zusätzliches Raufutter

(Bild: thinkstockphotos.de (Symbolbild))

Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. So geschehen im Burgenland, wo ab sofort in den Revieren die Notzeitverordnung gilt. Die heimischen Jäger sind auf dem Weg in den Wald derzeit anstatt mit der Büchse mit der Heugabel bewaffnet, um das Wild mit Futter zu versorgen.

Minus zwölf Grad und mehr lassen derzeit nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere zittern. Während sonst die zusätzliche Gabe von Heu, Silage und Trester in den Revieren nicht gestattet ist, sind jetzt die Waidmänner per Notzeitverordnung sogar verpflichtet, Rehe und Hirsche mit Futter zu versorgen. Damit sollen die Wildtiere unterstützt und Schäden in den Kulturen durch Wildverbiss verhindert werden. Doch dieser Erlass bringt laut Landesjägermeister Roman Leitner auch Probleme mit sich: “Heu und Silage sind ein abrupter Futterwechsel und werden nicht von allen gut angenommen. Besonders Rehwild ist hier eher wählerisch.“

“Ruhe ist das oberste Gebot“
Sein Appell an alle Naturliebhaber, gerade jetzt bei Wanderungen Rücksicht auf die besondere Situation zu nehmen: “Ruhe ist das oberste Gebot. Denn durch ständiges Fluchtverhalten wird der ohnehin sensible Organismus der Tiere noch mehr durcheinandergebracht.“ Auch die heimischen Singvögel sind bei den arktischen Temperaturen auf Hilfe angewiesen. Wichtig hierbei sind Futterquellen, an denen sich die Tiere von außen anklammern können.

Sabine Oberhauser, Kronen Zeitung