Nach Aufsichts-Affäre:

Was wird aus ÖVP-Landesrat Hiegelsberger?

Oberösterreich
21.01.2018 15:24

Erstaunlich unbesorgt und selbstsicher wirkt ÖVP-Landesrat Max Hiegelsberger auf Leute, die dieser Tage mit ihm zu tun haben und von seiner problematischen, im Sonderprüfungsbericht des Landesrechnungshofes wohldokumentierten Vergangenheit in der Gemeindeaufsicht wissen. Aber das ist oft so, im Auge des (Prüf-)Orkans ist es ruhig.

So können wir es durchaus glauben, dass sich Hiegelsberger nicht täglich selber „Bleiben oder nicht bleiben?“ fragt, wie es die Karikatur nahelegt. Draußen fragen es sich viele dennoch. Aber was tun mit ihm, um Thomas Stelzers „neue Zeit“ zu entlasten und das Land nicht weiter von den „Moöglichkeiten“  abzulenken?

Verfrachtung auf ein Präsidentenamt?
Ihre vom Parteivorstand trotz Unbescholtenheit abgewählte Landesrätin Doris Hummer hätte die ÖVP im Herbst 2015 mit dem Job der Klubobfrau oder Landtagspräsidentin „getröstet“, doch sie zog die Wirtschaftskammer vor. Beim Bauernbündler Hiegelsberger gäb’s Parallelen, auch ihn könnte man statt Viktor Sigl als Landtagspräsidenten installieren, sofern ihn, den Landesrat, das Strafrecht weiter verschont. Das  zumindest inhaltlich für Hiegelsberger in Frage kommende Amt des Landwirtschaftskammerpräsidenten wird allerdings selbst dann nicht frei, falls Amtsinhaber Franz Reisecker heuer im Sommer tatsächlich an die Spitze der Bundeskammer rückt, denn dazu muss Reisecker Präsident auch bei der Landeskammer in Oberösterreich bleiben.

Hindernisse am Weg in Bauernkammer
Außerdem gäbe es bei Hiegelsberger  sowieso Hindernisse am allfälligen Weg in die Bauernkammer, denn er hat bei der Kammerwahl 2015 nicht für die Vollversammlung kandidiert. Doch sind solche Hürden schon 1966 einmal bei der Präsidenten-Kür des legendären Hans Lehner aus dem Weg geräumt worden. Es gibt also einen Präzedenzfall. Inzwischen macht Hiegelsberger mal weiter; wie lange, wird vorerst einmal von seiner Performance im Landtag  am Donnerstag abhängen, wo er mit Anfragen gelöchert werden wird.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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