Messe-Highlights

Die Trends der CeBIT 2009

Elektronik
02.03.2009 17:02
Der Wirtschaft geht es schlecht, und auch die IT-Branche bekommt das zu spüren. Trotz oder gerade wegen eines Ausstellerschwunds von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wollte man daher auf der CeBIT in Hannover mit Innovationen punkten. Stromsparende und umweltfreundliche Technologien, mobiles Internet und Vernetzung waren nur einige Schwerpunkte der Computermesse. krone.at bringt alles über die Trends und Themen der CeBIT 2009.

Netbooks und Nettops
Wenn das Geld nicht mehr ganz so locker sitzt, stehen preisgünstige und stromsparende Geräte beim Kunden hoch im Kurs. Der Trend zu den kleinen Netbooks setzt sich daher auch heuer fort. Anfangs noch eher Randprodukt, haben sich die handlichen Mini-Notebooks inzwischen zu einer ernst zunehmenden Konkurrenz für die größeren Notebooks entwickelt. Aktuelle Geräte wie Asus' "EeePC T91" kommen mit drehbarem Touchscreen sowie – noch optional - GPS- und TV-Empfänger daher. Dell bietet mit seinem "Inspiron Mini 10" erstmals in dieser Geräteklasse auch eine HDMI-Schnittstelle zur verlustfreien Übertragung von Audio- und Video-Daten.

Dank neuer stromsparender Prozessoren wie Intels Atom-CPU N280 laufen die Netbooks trotz immer umfangreicherer Ausstattung immer länger: Der Akku von Asus' neuestem Zehnzöller "EeePC 1000HE" soll eine Laufzeit von bis zu 9,5 Stunden ermöglich. MSI verspricht mit seinem "Wind U115" bei gegen Aufpreis erhältlichem Neun-Zellen-Akku sogar bis zu zehn Stunden Laufzeit. Das Netbook samt 10-Zoll-Display ist sowohl mit einer herkömmlichen Festplatte als auch einem robusten und stromsparenden Flash-Speicher (maximal 32 Gigabyte) ausgestattet.

Auch im Bereich der für den Heimbedarf konzipierten Netbook-Geschwister, den Nettops, versucht MSI zu punkten: Als Konkurrenz zu Asus' "Eee Box" präsentierte der taiwanesische Hersteller bereits im Vorfeld der Messe die "WindBox DC100". Basierend auf Intels Atom-CPU, bietet der Mini-PC bis zu zwei Gigabyte Ram, bis zu 250 Gigabyte Festplattenspeicher, WLan, vier USB-Ports, einen Card-Reader sowie Anschlüsse für Lan, einen DVI-Monitor und zwei Audio-Klinkenbuchsen. Mit der "WindBOX" zeigte der Hersteller zudem ein Nettop, das sich quasi "unsichtbar" hinter Displays montieren lässt.

Handys und Smartphones
Bei den Handyherstellern dreht sich heuer alles um berührungsempfindliche Displays, Applikationen und Internet-Services sowie Googles offenes Handy-Betriebssystem Android. Vodafone bringt in der zweiten Aprilhälfte mit dem "HTC Magic" das zweite Google-Gerät auf den Markt, bereits zu haben ist das erste Android-Handy "G1" im Vertrieb von T-Mobile. Die Stärke beider Geräte liegt in der nahtlosen Verbindung mit Web-2.0-Anwendungen. Unter den mehreren hundert verfügbaren Programmen finden sich Google Maps und Google Mail ebenso wie Anwendungen für Twitter, Facebook, YouTube oder Flickr.

Im Business-Umfeld ist aber Windows Mobile weiterhin die erste Wahl, denn hier zählen eine möglichst nahtlose Outlook-Unterstützung und die Verfügbarkeit mobiler Unternehmensanwendungen, etwa für die Kundenverwaltung. HTC agiert daher auch zweigleisig und zeigt auf der CeBIT zwei neue Smartphones mit Windows Mobile, den "Touch Diamond2" und den "Touch Pro2". Besonderheiten sind eine neue Benutzerführung, bei der alle Formen der Kommunikation wie Telefongespräch, E-Mail, SMS, Instant Messaging oder Web-Konferenz "personenzentrisch dargestellt" und mit einem Fingerdruck aufrufbar sein sollen.

Ebenfalls auf Windows Mobile setzt der Computer-Hersteller Acer bei seiner Smartphone-Premiere. Das "M900" hat ein 3,8 Zoll großes Touchscreen-Display sowie eine ausziehbare Tastatur. Acer-Manager Aymar de Lencquesaing begründete den Einstieg in den Smartphone-Markt damit, dass der Erfolg der kleinen Netbooks im Notebook-Markt gezeigt habe, dass die Verbraucher ein allzeit verfügbares Gerät haben wollten, um mit Freunden und Verwandten in Kontakt zu bleiben.

Als Newcomer präsentiert sich auch der Navi-Spezialist Garmin. Während viele Handy-Hersteller ihre Geräte mit einem GPS-Empfänger ausstatten, beschreitet Garmin zusammen mit Computerhersteller und Netbook-Pionier Asus den umgekehrten Weg. Das bereits auf der Mobile World in Barcelona vorgestellte "nüvifone M20" verspricht "Navigationsmöglichkeiten, die bisher bei keinem Smartphone mit Windows Mobile auf so einem hohen Niveau möglich" waren. Das Navi-Handy verfügt über vorinstalliertes Kartenmaterial und unterstützt die vielzitierten "Location-based Services" - etwa um sich unterwegs schnell zur nächsten Pizzeria führen zu lassen. Auch Kalender und Kontakte sind mit geografischen Navi-Funktionen verknüpft. Die 3-Megapixel-Kamera speichert bei Fotos die Daten zum genauen Breiten- und Längengrad des Aufnahmeorts.

Navigationsgeräte und Autoradios
Die klassischen Navis haben aber noch lange nicht ausgedient und präsentieren sich auf der CeBIT traditionell stark. Die Trends auch hier: Internet-basierte Dienste und Umweltschutz. So bietet Garmin mit "EcoNavigation" etwa ein Software-Update an, das Autofahrern helfen soll, möglichst spritsparend zu fahren und so Geldbeutel und Umwelt zu schonen. Neben Angaben über Kraftstoffverbrauch, Kosten pro Kilometer und CO2-Emissionen erhält der Fahrer Tipps, wie er seinen Fahrstil in Sachen Spritverbrauch optimieren kann.

Wo es sich gut schlafen und essen lässt, verrät hingegen der Navi-Hersteller Merian scout, der seinen Reiseführer ab sofort auch für Navis anderer Hersteller anbietet. Basierend auf den redaktionellen Beiträgen des Magazins "Der Feinschmecker", listet das Navi die besten Hotels und Restaurants und gibt zudem Reiseempfehlungen. Parkmöglichkeiten in der Nähe zeigt wiederum das neue "Clever Parking"-Parkleitsystem von Navigon an. Mit "MyRoutes" stellt der Hersteller zudem eine Routenplanung vor, die auf den persönlichen Fahrstil des Nutzers zugeschnitten ist. Dabei werden zur Streckenberechnung der individuelle Fahrstil wie auch Wochentag und Tageszeit berücksichtigt.

Das Flagschiff des Navi-Herstellers, das "Navigon 7310", bietet mit "Professional Voice Command" zusätzlich eine intelligente Sprachsteuerung, die erstmals auch vollständige und frei formulierte Sätze verstehen soll. So soll beispielsweise die Aussage "Ich kann nichts hören" genügen, um die Lautstärke zu erhöhen. Der Vorteil: Die Hände können am Lenkrad bleiben.

Neuigkeiten gibt es auch im Bereich der Autoradios. Mit den Modellen "Hamburg 60i" und "New Jersey 600i" kündigte Blaupunkt bereits vor Messebeginn an, "die ganze Welt der Musik nun zum ersten Mal und garantiert rauschfrei ins Auto" bringen zu wollen. Gelingen soll dies in Zusammenarbeit mit dem Internetradio-Portal miRoamer, welches rund 16.000 Radiostationen aus aller Welt über Bluetooth-fähige UMTS-Handys aufs Autoradio bringt.

Digicams und Camcorder
Nicht nur der Ton, auch das Bild macht die Musik: Die digitalen Kompaktkameras setzen den Trend der vergangenen Jahre fort und setzen heuer noch weiter auf Komfort. Fast alle bringen automatische Motiverkennungs-Programme mit, die von selbst die passenden Einstellungen für die Objekte im Sucher vornehmen. So sollen sowohl Gegenlichtaufnahmen als auch Panorama- oder Porträtfotos einfach wie nie gelingen. Daneben verfügen die Cams der neuen Kollektion über Gesichtserkennung und stellen ebendiese besonders effektiv scharf. Auch eine Blinzel- sowie Lächelautomatik ist in diesem Frühjahr bei Kompaktkameras keine Seltenheit mehr. Damit sollen geschlossene Augen vermieden und immer die perfekten Zahnpasta-Lächel-Momente auf den Chip gebannt werden.

Eine der neuen Kameras ist die Panasonic "Lumix DMC-TZ7". Zusätzlich zu den Trend-Features kann sie auch Videos in HD aufnehmen. Die Hybrid-Kamera speichert die bewegten Bilder dabei im neuen AVCHD-Lite-Standard. Zusätzlich erkennt das Panasonic-Modell bereits fotografierte Gesichter wieder und kann mittels AF-Tracking festgelegte Motive verfolgen und so im Fokus behalten.
Wer keine HD-Videos braucht, der ist mit einer Nikon "Coolpix S630" gut beraten: Blinzel- und Lächelfunktion, Motivautomatik, 12 Megapixel und siebenfacher optischer Zoom. Die neue Coolpix bietet außerdem eine Aufnahmefunktion für Sport-Serienaufnahmen mit der bis zu zehn Bilder pro Sekunde geknipst werden können.

Auch die neuen digitalen Camcordern bauen die Trends der vergangenen Jahre weiter aus: Sie werden noch kleiner, bieten dafür aber noch bessere Bildqualität und noch mehr Speicherplatz. Natürlich legen auch die Spezialisten für den Hobbyregisseur Wert auf besonders "Camileo S10" von Toshiba ist hier ein gutes Beispiel: Bei nur 120 Gramm Gewicht macht der Camcorder Aufnahmen in 1080p-Full-HD-Auflösung. Der Speicher (integriert nur 128 MByte) mittels SD-Karte auf 32 GByte erweiterbar. Außerdem stellt der Camileo dem Kameramann mehrere Automatikprogramme für die richtige Belichtung zur Verfügung. Der Creative "Vado HD" bringt zwar nur eine 720p-HD-Auflösung auf die Waage, hat dem Toshiba-Produkt allerdings die bereits integrierten 8 GByte Speicher voraus. Mit nur 100 Gramm Gewicht kann jeder Nachwuchs-Tarantino Filme gleich aus der Hüfte drehen. Für geplante Actionszenen ist der Vado zusätzlich noch wasserdicht.

Fernseher
Um die HD-Inhalte wiederzugeben braucht es natürlich HD-fähige Fernseher. Die großen Hersteller dieser Produktkategorie machen sich heuer auf der CeBIT zwar rar, die neuen Trends zeichnen sich aber dennoch bereits ab. So werden die neuen Flatscreens auch heuer groß, vor allem aber dünner. Nur mehr wenige Millimeter "Dicke" sind bei manchen Fernsehern keine Seltenheit. Auch werden die Flatscreens umweltfreundlicher und sparen ordentlich in Sachen Stromverbrauch. Das sowohl im Standby-Modus als auch wenn sie eingeschaltet sind. Die Anbindung an das Internet gehört ebenfalls schön langsam aber sicher zum guten Ton und so holen die Fernseher 2009 YouTube und Co. von den Computerbildschirmen weg auf den Fernseher und somit ins Wohnzimmer. Zum Standard werden auch 1080p-Auflösungen.

JVC hat zum Beispiel mit der "Super Slim LCD"-Serie Fernseher am Markt, die mit einer Tiefe zwischen 39 und 74 Millimeter an der dicksten Stelle aufwarten können. Der Stromverbrauch wird durch eine neu konstruierte LCD-Hintergrundbeleuchtung sowie einen Sensor, der die Bildhelligkeit automatisch an die Lichtverhältnisse im Raum anpasst um rund 30 Prozent verringert.

Ähnlich stromsparend geht's bei Sony zu. Die neue "Bravia WE5"-Reihe soll durch mehrere Neuentwicklungen nur mehr die Hälfte des Stroms ihrer Vorgängermodelle  verbrauchen. Einerseits gelingt das den Bravias dank einer neuen Kaltkathoden-Backlighting-Technik. Zusätzlich erkennen die Geräte aber, ob jemand vor dem Flachbildfernseher sitzt oder nicht. Sieht nämlich keiner zu, so schaltet das Bild von selbst ab und nur der Ton läuft weiter – kommt nach einer vorgegebenen Zeit niemand um sich das Fernsehprogramm anzusehen, schaltet das Gerät ganz aus. Auch das Internet nutzen die neuen Sony-Geräte. Mittels "AppliCast"-Service kann der User via Fernbedienung durch Wetter- und Nachrichtenprotale surfen oder auch Digitalfotos im Netz ansehen.

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