Nach Wimbledon

„Nicht akzeptabel“: Harte Kritik an Carlos Alcaraz

Carlos Alcaraz(Bild: AP/Associated Press/Kirsty Wigglesworth)

Tennis-Legende Jimmy Connors übt harte Kritik an Carlos Alcaraz. Der Spanier habe in Wimbledon zu wenig Biss gezeigt und mental zu früh aufgegeben, so der achtfache Grand-Slam-Champion.

„Das ist nicht akzeptabel!“, schimpfte der 72-Jährige in seinem Podcast „Advantage Connors“ und nahm dabei eine Szene im Wimbledon-Finale besonders ins Visier: Alcaraz hatte während eines Seitenwechsels in Richtung seiner Box gesagt, Sinner spiele einfach besser. Für Connors ein absolutes No-Go: „Sowas darfst du nicht sagen, wenn du da draußen stehst, um zu gewinnen. Du gibst dich doch nicht geschlagen, während das Match noch läuft!“

„Keine Kuschelparty“
Auch Alcaraz’ Auftritt vor dem ersten Ballwechsel gefiel dem früheren Weltranglistenersten nicht. Der Spanier hatte sich im Spielertunnel vor dem Einmarsch mit mehreren Personen seines Teams umarmt – für Connors ein Zeichen von zu viel Lockerheit. „So was habe ich nie gemacht. Du bist im Tunnel, um in den Krieg zu ziehen, nicht auf eine Kuschelparty“, so seine scharfe Kritik.

Mentalitätsfrage
Damit stellt Connors die Mentalität des 21-Jährigen grundsätzlich infrage. Zwar hat Alcaraz trotz seines jungen Alters bereits mehrere große Titel gewonnen, doch der US-Amerikaner sieht im Wimbledon-Finale einen Wendepunkt: „Wenn du dich mit so einer Haltung auf den Platz stellst, wirst du nie herausfinden, wie gut du wirklich sein kannst.“

Connors’ Aussagen werfen auch eine größere Frage auf: Wie viel Emotion, Nähe und Lockerheit sind auf dem höchsten Level erlaubt? Und ab wann wird daraus Nachlässigkeit? Der Altmeister bleibt jedenfalls bei seiner kompromisslosen Linie: Wer Grand Slams gewinnen will, braucht vor allem eines - einen unbedingten Siegeswillen.