Untersuchung in Wien

159 Straßen nach umstrittenen Personen benannt

Österreich
24.09.2014 13:05
Nicht weniger als 159 Wiener Straßennamen beziehen sich auf durchaus umstrittenen Persönlichkeiten der Geschichte. Der Dr.-Karl-Lueger-Ring wurde ja bereits in Universitätsring umgetauft. Umbenennungskandidaten gebe es aber noch "genügend", so Historiker Oliver Rathkolb über die Ergebnisse der Untersuchung.

Im Sommer 2013 wurde der Bericht der von Universität Wien und Stadt Wien initiierten Kommission erstmals vorgelegt, nun liegt der Band in ergänzter und verdichteter Form vor und wurde am Mittwoch erstmals präsentiert. Am 29. September folgt die offizielle Vorstellung.

In vier Kategorien finden sich etwa Autokonstrukteur Ferdinand Porsche, der die Karriereleiter der Nationalsozialisten bis zum Rang des SS-Oberführers mit Totenkopfring erkletterte und dem heute eine Straße im 23. Bezirk gewidmet ist, oder Radprofi, NSDAP-Mitglied und SA-Oberscharführer Franz "Ferry" Dusika, nach dem eine Gasse im 22. Bezirk benannt ist.

Kein Anleitungskatalog für nächste Umbenennungen
Als Anleitungskatalog für die nächsten Umbenennungen will Rathkolb den Band allerdings nicht verstanden wissen: "Das ist nicht unsere Aufgabe, die Diskussion gehört auf die Bezirks- und Anrainerebene." Von dieser habe die Kommission auch bereits erste Anfragen erhalten und beispielsweise in Mariahilf oder Hietzing Bezirksergebnisse im Detail präsentiert. "Man sieht, da bewegt sich einiges", meinte der Historiker.

"Uns ging es vor allem um die wissenschaftliche Aufarbeitung", erklärte Historiker Peter Autengruber, ebenfalls Teil der Kommission. Geht es nach den Experten, sollte diese Aufarbeitung nun zumindest in erklärenden Zusatztafeln münden. Viele Anrainer würden derzeit nicht einmal wissen, nach wem ihre Heimatgassen benannt wurden.

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