"Frühjahrsputz"

Wind befreit Mars-Rover “Opportunity” von Staub

"Opportunity"-Selbstporträt im Jänner (links) und im März 2014 (rechts)

(Bild: NASA/JPL-Caltech/Cornell University/Arizona State University)

Stürme auf dem Mars können binnen kürzester Zeit alles mit einer dicken Staubschicht überziehen. Staub, der Gift für die Rover auf dem Roten Planeten ist, weil er auch die Sonnensegel überzieht und so verhindert, dass diese genug Strom zum Betrieb der Roboter liefern. Der Wind kann aber auch helfen, wie das Beispiel des Rovers "Opportunity" zeigt.

Fast ständig wehender Wind im Bereich des Endeavour-Kraters, an dessen Rand sich "Opportunity" zurzeit befindet, fegte seit Februar mehrfach über die Sonnensegel des Rovers und befreite diese von Staub. Das zeigen Aufnahmen, die der Roboter mithilfe der am Kameramast befestigten Panoramakamera gemacht und zur Erde gefunkt hat. Die "Selbstporträts", die die NASA auf ihrer Website veröffentlicht hat, zeigen, dass sich die Solarpaneele derzeit in einem ungewöhnlich sauberen Zustand befinden.

Mehr Energie durch "Frühjahrsputz"
Durch diesen "Frühjahrsputz" können die Sonnensegel nach dem Mars-Winter wieder mehr Sonnenlicht aufnehmen und daher deutlich mehr Strom erzeugen, berichtet die NASA. Die Wattstunden-Anzahl des Rovers (kleines Bild) habe sich zuletzt gegenüber den Jänner-Werten um bis zu 70 Prozent erhöht, so die US-Raumfahrtbehörde.

Künstlerische Darstellung von "Opportunity" auf dem Mars

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Seit seiner Landung hat "Opportunity" knapp 39 Kilometer auf der Mars-Oberfläche zurückgelegt und bereits über 190.000 Bilder vom Roten Planeten gemacht, die er an sein Kontrollzentrum am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena (Kalifornien) gefunkt hat.

Vor zehn Jahren auf dem Mars gelandet
"Opportunity" und sein Zwillingsbruder "Spirit" waren im Jänner 2004 auf dem Mars gelandet. Ursprünglich war die NASA nur von einer Lebensdauer von 90 Tagen ausgegangen, aber die beiden 180 Kilogramm schweren Rover übertrafen alle Erwartungen: Sie liefen und liefen und liefen.

"Opportunity" rollt immer noch, "Spirits" Räder brachen aber im Frühjahr 2009 durch die krustige Marsoberfläche und blieben im weichen Sand darunter stecken. Am 22. März 2010 funkte "Spirit" schließlich zum letzten Mal Signale zur Erde, so die NASA.