Megakollision im All

“Spitzer” beobachtet Crash von zwei Asteroiden

Wissenschaft
31.08.2014 06:00
Mithilfe des Weltraumteleskops "Spitzer" sind Forscher Zeugen einer gewaltigen Kollision im All nahe eines jungen Sterns geworden. Laut Angaben der US-Weltraumbehörde NASA sind um einen 1.200 Lichtjahre von unserer Erde entfernten Stern namens NGC 2547-ID8 vermutlich zwei riesige Asteroiden zusammengestoßen und haben dabei eine enorme Staubwolke erzeugt.

Die Bobachtungen wurden nahe des 35 Millionen Jahre alten Sterns NGC 2547-ID8 im Sternbild Vela (Segel des Schiffs) gemacht, den Astronomen seit Mai 2012 regelmäßig mit "Spitzer" (kleines Bild) im Bild haben. Die Forscher stellten zwischen August 2012 und Jänner 2013 plötzlich fest, dass die Menge an kosmischem Staub um den jungen Himmelskörper drastisch anstieg.

Crash verursacht gigantische Staubwolke
"Wir glauben, dass zwei große Asteroiden ineinander geprallt sind und sich dabei eine riesige Wolke aus Teilchen in der Größe feiner Sandkörner gebildet hat, die sich jetzt gegenseitig in noch kleinere Splitter zerschlagen und dabei langsam vom Stern wegbewegen", wird Huan Meng von der University of Arizona (Tucson) in einer Aussendung auf der Website der NASA zitiert. Möglicherweise habe sogar ein großer kosmischer Brocken auf einem Protoplaneten (dem Vorläufer eines Planeten, Anm.) eingeschlagen, so der Forscher.

Laut Angaben der Astronomen ist es das erste Mal überhaupt, dass es gelungen ist, einen solchen Crash um einen Stern zu dokumentieren. "Wir wurden nicht nur Zeugen der gewaltigen Kollision, wir sind sogar in der Lage, aufzuzeichnen, wie sich die Staubwolke verändert", sagt die Koautorin der Studie, Kate Su.

Die Staubwolke umkreist NGC 2547-ID8 jetzt in einer Zone, in der sich üblicherweise Felsplaneten bilder, so die Forscher. "Wir können jetzt beobachten, wie sich felsige Planeten vor unseren Augen bilden. Uns bietet sich die einzigartige Chance, diesen Prozess fast in Echtzeit zu beobachten", schreibt ein weiterer Koautor, Georg Rieke, in der Mitteilung der NASA.

"Spitzer" kreist seit elf Jahren im Weltall
Das Weltraumteleskop "Spitzer" ist seit August 2003 auf Patrouille im Weltall und soll vor allem die Vorgänge bei der Entstehung von Planetensystemen erforschen. Das Infrarot-Observatorium fängt elektromagnetische Strahlung auf, die die Erdatmosphäre größtenteils nicht durchdringen könnte.

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