Alge färbt Wasser

“Blutregen” in Spanien stellt Forscher vor Rätsel

Wissenschaft
17.11.2015 07:01
Im Herbst vergangenen Jahres haben die Bewohner einer Ortschaft in der spanischen Provinz Zamora ein seltsames Phänomen beobachtet: Immer wenn es regnete, färbte sich das Wasser in Zisternen und Tümpel ihres Ortes blutrot. Forscher haben jetzt herausgefunden, dass eine Alge, die sich bei Stress rot färbt, die Ursache für die Färbung war. Wie die winzigen Einzeller ins Regenwasser gelangt sind, stellt die Wissenschaftler aber weiter vor ein Rätsel.

Anfangs glaubte man im Örtchen Fuente Encalada an einen Streich, doch das blutfarbene Wasser trat immer wieder auf - praktisch immer, nachdem es geregnet hatte. Beim näheren Hinsehen entdeckten die Bewohner der Gemeinde im Wasser aber winzige rötliche Partikel. Um das Rätsel zu klären, schickte man einige Wasserproben an die Universität von Salamanca.

Algenart färbte das Wasser blutrot
Dort fanden Wissenschaftler um Javier Fernández-Lozano heraus, dass eine normalerweise völlig unscheinbare einzelllige Süßwasser-Alge namens Haematococcus pluvialis die Ursache für die rote Färbung des Wassers war. Normalerweise ist die nur etwa zehn Mikrometer kleine Alge farblos bis grünlich, doch bei starker Sonneneinstrahlung, wechselt sie ein Dauerstadium - eine sogenannte Zyste. Bei der Bildung dieser produziert die Alge große Mengen eines roten Karotinpiments namens Astaxanthin und färbt sich - und in der Folge auch das Wasser - dadurch rot.

Genau das ist auch in Fuente Encalada immer wieder passiert: Die Alge wurde, wenn es regnete, in die Becken und Zisternen der Gemeinde gespült und bildete dort die roten Zysten. Einen von Algen verursachten "Blutregen" kenne man auch aus Indien und Sri Lanka, so die Forscher, dort sei allerdings eine andere Algenart dafür verantwortlich.

Ursprung der Algenart für Forscher ein Rätsel
Nicht klären konnte die Wissenschaftler aber bislang, wie der "Blutregen" nach Fuente Encalada kam. Die dafür verantwortliche Algenart konnte nämlich in Gewässern rund um die Ortschaft nicht gefunden werden. Weil der rätselhaft Regen auffallend häufig auftrat, wenn der Wind aus Westen blies, suchten die Forscher in diesen Regionen nach Quellen für Haematococcus pluvialis, wurden aber nicht fündig. Der Ursprung dieses "Blutregens" sei für sie rätselhaft, berichten die Wissenschaftler.

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