Brisanter Vergleich

Klaus erinnert EU-Flagge über Prager Burg an Nazi-Zeit

Ausland
05.04.2013 14:37
Erstmals seit dem EU-Beitritt Tschechiens 2004 war am Mittwoch auf der Prager Burg die EU-Flagge gehisst worden. Sauer aufgestoßen ist dies dem ehemaligen tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Klaus. In einem Kommentar, der auf Klaus' privater Website veröffentlicht wurde, verglich das nach ihm benannte Institut IVK, das die Ideen des Ex-Staatsoberhauptes offiziell repräsentiert, das Ereignis gar mit dem Hissen der Hakenkreuz-Fahne in den Jahren des "Protektorats Böhmen und Mähren".

"Man kann nicht vergessen, dass in der Vergangenheit außer unserer Staatsflagge dort nur die Nazi-Fahne mit dem Hakenkreuz in den Jahren des Protektorats (Böhmen und Mähren) wehte. Nicht einmal die Kommunisten wagten, dort die rote Flagge mit gelbem Stern, Hammer und Sichel zu hissen", steht in der Erklärung auf Klaus' Website.

"Nicht mehr sexy, als Euro-Kriecher dazustehen"
Laut dem 2012 gegründeten IVK sei der "Pro-Brüsseler Fanatismus außer Mode". "Er ist ein totes Pferd. Im besten Fall ein Pferd mit gebrochenem Bein. Es ist nicht mehr gerade sexy, als Euro-Kriecher dazustehen", ließ das Institut wissen. Der bisherige Stil der europäischen Integration habe "schon verloren". Auf der Prager Burg erlebe er seine "Exhumierung".

Klaus, von 2003 bis Anfang März 2013 Staatschef, hatte die EU-Flagge auf der Prager Burg in der Vergangenheit strikt abgelehnt. Der bekennende EU-Kritiker argumentierte, dass die Prager Burg immer ein Symbol der tschechischen Staatlichkeit gewesen sei, sodass die europäische Fahne deshalb "anderswo gehisst werden sollte".

Klaus' Nachfolger Zeman auf europafreundlichem Kurs
Klaus' Nachfolger Milos Zeman, der als Euroföderalist gilt, ließ die EU-Fahne nun auf der Prager Burg hissen. Erstmals tat er dies am Mittwoch bei einer Zeremonie in Anwesenheit von EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso (siehe Infobox). "Es handelt sich um ein Symbol dafür, dass wir (Tschechien) uns zur Hauptströmung der EU-Integration bekennen", erklärte Zeman.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele