Linzer 'Kunstprojekt'

Entwischter Ballon ist am Weg nach Griechenland

Österreich
08.05.2011 15:44
Jener selbst gebastelte Riesenballon, der am Samstag drei Eurofighter des Bundesheeres über mehrere Stunden auf Trab hielt, hat seine Reise durch die Lüfte von einem Österreich-Rundflug auf einen Europa-Trip ausgedehnt. Der in Linz entwischte Ballon (im Bild vor seiner Präsentation) überflog Slowenien und Kroatien und befand sich Sonntagmittag auf dem Weg nach Griechenland.

Für die Luftraumsicherung sind die jeweiligen Staaten verantwortlich, von österreichischer Seite wurden sie benachrichtigt. Auch die heimische Luftraumüberwachung ist weiter über den Flug des zehn mal 40 Meter großen Objekts, das am Samstag bis auf 14.000 Meter gestiegen war, informiert. Gegen Mittag befand sich der Ballon über Kroatien und auf dem Weg nach Griechenland, "sofern sich die Windrichtungen nicht ändern", so ein Sprecher des Bundesheeres.

Eine Gefahr für die zivile Luftfahrt durch den von einem Linzer Kunststudenten gebastelten Warmluft-Ballon bestand am Sonntag weiterhin nicht: "Uns liegen keinerlei Meldungen der Kollegen vor", betonte Markus Pohanka, Sprecher der Austro Control.

Keine Konsequenzen für Ballonbastler?
Ob das Ballon-Abenteuer für den Studenten, der sein Projekt am Samstagvormittag auf einem Golfplatz in Linz präsentierte, ein Nachspiel haben wird, ist noch unklar. Vonseiten der Polizei hieß es am Sonntag, es ergebe sich derzeit kein strafrechtlicher Tatbestand gegen den jungen Mann, dem der mit Pflöcken verankerte Ballon aufgrund der starken Sonneneinstrahlung "entwischt" war.

Das Bundesheer wird den Eurofighter-Einsatz vom Samstag - drei Stunden lang umkreiste jeweils einer von drei eingesetzten Jets den Ballon in 13.000 Metern Höhe - jedenfalls nicht weiterverrechnen. Die Luftraumüberwachung sei eine hoheitliche Aufgabe des Staates, erklärte Oberst Michael Bauer vom Bundesheer. Die Kosten des Einsatzes liegen nicht vor, dürften aber bei bis zu mehreren Hunderttausend Euro liegen, wenn man alle Nebenkosten berücksichtigt. Vergangenes Jahr lag die Eurofighter-Flugstunde inklusive Wartung und Personal bei etwa 70.000 Euro.

Was in den anderen Staaten, die der Ballon seit Samstag überfliegt, zur Luftraumsicherung getan wurde, ist nicht bekannt. Die slowenischen Luftstreitkräfte verfügen jedenfalls über kein Flugzeug, das höher als 8.500 Meter steigen kann. Kroatien und Griechenland hingegen haben mehrere Abfangjägerstaffeln.

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