User-Protest wirkt

Facebook überarbeitet “Spionage-Tool”

50.000 User der größten Social-Networking-Plattform Facebook haben eine Online-Petition gegen das Unternehmen unterzeichnet, da sie sich vom neuen Werbungssystem ausspioniert fühlten. Wenn ein Facebook-Mitglied sich auf Homepages der Werbekunden von Facebook bewegt - zum Beispiel einkauft - werden diese Daten gesammelt und sogar anderen Usern zugänglich gemacht. Die Proteste haben nun Wirkung gezeigt - Facebook-User müssen dem Feature künftig explizit zustimmen.

55 Millionen Menschen sind bei Facebook registriert, und nicht wenige davon bewegen sich auf Websites, die Werbekunden der Plattform sind. Das vor drei Wochen eingeführte System "Beacon" sammelt Daten von diesen Bewegungen. Kauft ein Nutzer auf einer der betreffenden über vierzig Websites ein, wurde bisher automatisch auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht, welche Produkte er erworben hat.

Die Online-Petition richtete sich nicht nur gegen das System im Allgemeinen. Die 50.000 Unterzeichner wollten sich vor allem gegen die Praxis wehren, dass der Benützer nicht explizit nach seiner Zustimmung gefragt wurde - das Feature ließ sich nur deaktivieren. Der entsprechende Button sei jedoch den meisten Usern nicht aufgefallen, so die Beschwerden. Ab sofort hat Facebook daher eingeführt, dass jeder Benützer der Veröffentlichung seiner Daten eindeutig zustimmen muss.

Im Zuge der neuen Werbeaktivitäten des Social Networks werden die Freunde eines Mitglieds laufend darüber informiert, wenn beispielsweise ein Buch gekauft, ein Video online ausgeliehen oder eine Kinokarte reserviert wurde.