Lagerfeld im TV:

Knallharte Kritik an Merkels Flüchtlingspolitik

Ausland
13.11.2017 06:28

Modeschöpfer Karl Lagerfeld sorgt mit einer Aussage in einer französischen TV-Show für Aufsehen. In dem Gespräch über die Flüchtlingskrise erzählt er auch von einem Syrer, der den Holocaust für "die beste Idee" Deutschlands hält.

Schon nach der Bundestagswahl vom 24. September hatte sich der Modezar zur deutschen Politik geäußert. Damals erklärte er, dass er sich wegen des Einzugs der "Nazi-Abgeordneten" (AfD-Politiker; Anm.) für Deutschland schäme.

"Sie hatte schon Millionen, die gut integriert sind"
Nun meinte Lagerfeld in der TV-Show, Merkel wolle sich mit ihrer Haltung ein nettes Image verschaffen: "Sie hatte schon Millionen und Abermillionen, die gut integriert sind. Das ist toll, weil die Demografie ein bisschen nach unten geht. Sie braucht nicht eine Million mehr zu holen, um sich ein gutes Image zu verschaffen. Nach dem Bild einer Stiefmutter, das sie sich während der Griechenland-Krise verschafft hatte."

"Können nicht Millionen von Juden töten und ihre Feinde ins Land holen"
Auf Nachfrage, ob er denkt, Merkel wolle Deutschland als Entschuldigung für die Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg als einladendes Land darstellen, stimmte der 83-Jährige zu. Hier müsse er etwas Schreckliches sagen: "Wir können nicht Millionen von Juden töten und Millionen ihrer schlimmsten Feinde ins Land holen."

Um das zu erklären, erzählte der in Paris lebende Designer von einer Bekannten in Deutschland: "Ich kenne jemanden in Deutschland, die einen jungen Syrer aufnahm, der ein wenig Englisch sprach. Nach vier Tagen sagte dieser: 'Die beste Erfindung Deutschlands ist der Holocaust.' Er war die nächste Minute auf der Straße."

Fast 22 Milliarden Euro für Bewältigung der Flüchtlingskrise
2016 hat die Bundesrepublik Deutschland nach eigenen Angaben 21,7 Milliarden Euro für die Bewältigung der Flüchtlingskrise aufgebracht. Dies geht aus einem Bericht aus dem Jänner dieses Jahres hervor. Demnach wurden für 2017 ähnliche Ausgaben eingeplant: Mit 21,3 Milliarden Euro sollen es dieses Jahr rund 400 Millionen Euro weniger sein.

Einen großen Teil der Kosten nahm die Bekämpfung von Fluchtursachen ein - 7,1 Milliarden Euro wurden dafür ausgegeben. Für Aufnahme, Registrierung und Unterbringung von Asylwerbern wurden 1,4 Milliarden Euro aufgewendet, weitere 2,1 Milliarden Euro für Integrationsleistungen. Sozialtransfers nach Asylverfahren verursachten Kosten in Höhe von 1,7 Milliarden Euro. Bundesländern und Kommunen wurden zur Entlastung 9,3 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.

Heuer bisher 156.000 Asylwerber
Der Zuzug hat sich in den vergangenen zwei Jahren sehr stark reduziert. Sind 2015 noch ungefähr 890.000 Menschen nach Deutschland gekommen, waren es 2016 weniger als 200.000. In einem ähnlichen Bereich wird die Zahl auch heuer liegen: Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge kamen von Jänner bis Oktober dieses Jahres 156.023 Flüchtlinge nach Deutschland.

Den größten Anteil nahmen dabei mit 39.519 Personen syrische Staatsbürger ein. An zweiter und dritter Stelle liegen der Irak und Afghanistan. Interessantes Detail: Bei 5042 Migranten konnte die Staatsangehörigkeit nicht geklärt werden.

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